Bei seiner Warnung an Investoren verwies Jamie Dimon unter anderem auf die Straffung der amerikanischen Geldpolitik und Russlands Einmarsch in die Ukraine . Die Wirtschaft stehe damit vor einer beispiellosen Kombination von Problemen.

"Dieser Hurrikan ist da draussen und kommt auf uns zu", sagte Dimon am Mittwoch auf einer von AllianceBernstein Holdings organisierten Konferenz. "Wir wissen nicht, ob es ein kleinerer ist oder Supersturm Sandy. Machen Sie sich auf etwas gefasst!"

Es ist nicht Dimons erste Warnung. Schon auf dem Investorentag von JPMorgan im Mai hatte er erklärt, dass sich über der US-Wirtschaft "Gewitterwolken" auftürmten. Nun habe er seine Prognose aktualisiert, angesichts der Herausforderungen, vor denen die Federal Reserve bei der Inflationseindämmung stehe. "Im Moment schaut es recht heiter aus, die Dinge laufen, alle denken, dass die Fed schon klar kommt", so Dimon.

Auch Dimons Volkswirte haben im letzten Monat ihre Prognose für die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2022 und im nächsten Jahr gesenkt. Sie verwiesen dabei auf fallende Aktienkurse, höhere Hypothekenzinsen und Kursanstiege beim Dollar.

JPMorgan bereite sich auf die kommenden Turbulenzen vor, indem die Bank konservativ mit ihrer Bilanz umgehe, "um uns zu schützen, damit wir in schlechten Zeiten für unsere Kunden da sein können", so Dimon. "Das ist das Umfeld, mit dem wir es zu tun haben."

Stützend für die Konjunktur wirkten indessen die starke Verfassung der Konsumenten, steigende Löhne und eine Fülle von Arbeitsplätzen.  

(Bloomberg)