Die für den Test vorgesehenen Leistungserbringer wie Apotheken, Arztpraxen, Spitäler und Testzentren müssten die notwendigen Prozesse, Personalkapazitäten mit entsprechender Ausbildung und Räumlichkeiten mit den vorgeschriebenen Schutzvorkehrungen organisieren, teilte der Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), Rudolf Hauri auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Es sei davon auszugehen, dass in den ersten Tagen die Schnelltests hauptsächlich in den grösseren Testzentren zum Einsatz kommen. 50'000 Schnelltests stünden täglich zur Verfügung. Bei den Kantonen seien ausreichend Schnelltests eingetroffen, diese werden nun an diejenigen Leistungserbringer verteilt, die Schnelltests anbieten können und wollen.

Der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse nahm in einer ersten Einschätzung an, dass bis Ende Jahr knapp ein Drittel aller Schweizer Apotheken die Dienstleistung der Schnelltests anbieten werden, also rund 600 der rund 1800 Schweizer Apotheken. Derzeit würden Abklärungen durch die kantonalen Apothekerverbände laufen, wer die Tests anbieten könne, hiess es auf Anfrage.

Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat der Bund vergangene Woche eine erste Lieferung von rund 150'000 Antigen-Schnelltests an die Kantone durchführen lassen, dies in Absprache mit den Kantonen und gemäss ihrer Bevölkerungszahl.

Anhaltend hohe Ansteckungszahl

Auch über das Wochenende stieg die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus weiter an. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG innerhalb von 72 Stunden 21'926 neue Fälle gemeldet. Zudem starben 93 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, und 497 Personen wurden in ein Spital eingewiesen, wie das BAG am Montag mitteilte.

Eine Woche zuvor waren für das Wochenende 17'440 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden, vor zwei Wochen deren 8737 und vor drei Wochen 4068.

Die 14-Tage-Inzidenz (Neuansteckungsrate) pro 100'000 Einwohner stieg auf 1060,7. Der sogenannte R-Wert, die Reproduktionszahl oder die Anzahl Personen, die ein Infizierter weiter ansteckt, lag laut der Science Task Force für die sieben Tage vor dem 23. Oktober bei 1,4 - das war die am Montag aktuellste erhältliche Zahl.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'022'249 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen, fiel das Resultat bei 24,8 Prozent der Tests positiv aus.

Teil-Lockdown in Neuenburg

Auch der Kanton Neuenburg verschärft seine Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus: ab Mittwoch 23 Uhr müssen Bars, Restaurants und Museen schliessen, kulturelle Veranstaltungen werden untersagt. Mit Ausnahme von Begräbnissen sind auch religiöse Aktivitäten betroffen.

Diese Massnahmen bleiben bis 22. November in Kraft, wie es am Montag aus dem Staatsrat hiess. Sie gelten auch für Kinos, Konzertsäle und Theater. Man arbeite an einer finanziellen Abfederung für die Betroffenen.

Wegen mehrerer Coronavirus-Fälle verfügte der Kanton Nidwalden die Schliessung der Mittelschule für zwei Wochen. Die Schülerinnen und Schüler des Kollegiums St. Fidelis in Stans würden Fernunterricht erhalten, teilte die Bildungsdirektion am Montag mit.

mk

(AWP)