Die Grossbank bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP den Verstoss, nachdem der "Blick" (online) darüber berichtet hatte.

Gemäss dem Artikel hat sich Horta-Osório nach seiner Ankunft in Zürich erkundigt, ob er von der zehntägigen Quarantäne befreit werde oder ob diese zumindest verkürzt werden könnte. Von verschiedener Seite wurde der Banker laut "Blick" darauf aufmerksam gemacht, dass die Regel auch für ihn gelte, als er am Sonntagnachmittag in Zürich ankam. 

Sowohl Kanton als auch Bund hatten klar nein gesagt zu einer Ausnahme: Keine politische Instanz würde einem Manager in dieser Phase der Pandemie eine Sondergenehmigung erteilen, so der Bescheid gemäss "Blick". 

Doch daran hielt sich der CS-Präsident aber offenbar nicht. Stattdessen habe er am letzten Mittwoch (1.12.) dann sein Haus verlassen und einen Privatjet in Richtung iberische Halbinsel bestiegen. Inzwischen sei er weitergeflogen und befinde sich in New York, wo die Bank am (morgigen) Donnerstag eine Verwaltungsratssitzung abhalte.

Die Bank schrieb in einem Statement, dass die "geltenden Gesetze und Richtlinien für Credit Suisse und für den Präsidenten persönlich höchste Priorität" hätten. Auch der Präsident Horta-Osório bedaure seinen Fehler und entschuldige sich dafür.

Die Quarantäneregeln wurden vom Bundesrat per Montag, 4. Dezember aufgehoben. Wer allerdings vorher aus einem Risikoland wie Grossbritannien in die Schweiz eingereist war, musste die zehntätige Quarantäne trotzdem vollständig einhalten.

(AWP)