600 von ihnen wurden von Einsatzkräften am Samstag allein in Paris zeitweise festgesetzt. Mehr als 500 davon blieben in Gewahrsam, da bei ihnen Hämmer, Baseball-Schläger oder Boule-Kugeln aus Stahl gefunden wurden. Autos und Müll-Eimer gingen in Flammen auf. Die Beamten setzten auch Tränengas gegen die rund 8000 Demonstranten in der Hauptstadt ein. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt.

Entlang den abgeschirmten Champs-Elysées versammelten sich gut 1000 Menschen. Zahlreiche Touristen-Ziele wie der Eiffelturm blieben ebenso geschlossen wie auch Geschäfte. Landesweit waren nach Behördenangaben rund 31'000 Menschen auf den Strassen. Auf der anderen Seite waren fast 90'000 Polizisten mobilisiert.

Die Regierung werde alles tun, damit es keine Gewalt gebe, sagte Ministerpräsident Edouard Philippe im Fernsehen: "Damit der Dialog, den wir diese Woche begonnen haben, unter den bestmöglichen Umständen fortgesetzt werden kann." Innenminister Christophe Castaner sagte der Online-Nachrichtenseite "Brut", der Staat sei darauf vorbereitet, robust zu reagieren. Er rief die friedlichen Demonstranten auf, sich nicht unter die "Hooligans" zu mischen. "Die Unruhestifter können nur dann effektiv sein, wenn sie sich als Gelbwesten tarnen."

Demonstranten hatten trotz jüngster Zugeständnisse der Regierung in sozialen Netzwerken für dieses Wochenende zum "vierten Akt" aufgerufen, in Anspielung auf die Proteste der drei vorangegangenen Wochenenden. Die Demonstranten, die gelbe Warnwesten als Erkennungszeichen tragen, protestieren seit Wochen gegen hohe Lebenshaltungskosten und Macrons Steuerpolitik. Viele von ihnen fordern den Rücktritt des Präsidenten. Die Regierung war zuletzt bereits auf die Protestierer zugegangen und hatte die umstrittene Erhöhung der Ökosteuer gekippt.

(Reuters)