Der Flugzeugbauer Boeing fährt wegen neuer technischer Mängel Auslieferung und Produktion des Langstreckenfliegers 787 zurück. Es werde wegen der notwendigen Nacharbeiten und Reparaturen weniger als die Hälfte der rund 100 schon vorrätigen Flugzeuge ausgeliefert, erklärte Boeing am Dienstag. Vorübergehend sollten weniger als fünf Jets im Monat gebaut werden. Die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA hatte zuvor über Mängel an nicht ausgelieferten 787-Maschinen informiert. Das Problem liege "in der Nähe der Nase bei bestimmten 787 Dreamlinern im Bestand des Unternehmens", hatte die FAA erklärt. Diese seien im Rahmen der von der Behörde geforderten Überprüfung aufgrund von Qualitätsproblemen in der Produktion entdeckt worden. Basierend auf den Daten werde die FAA nun entscheiden, ob Modifikationen an 787-Flugzeugen, die bereits im kommerziellen Einsatz sind, vorgenommen werden müssen.

Seit Ende letzten Jahres gibt es bei der Boeing 737 MAX und der 787 technische Probleme in der Elektrik. Erst im März war die Auslieferung der Dreamliner nach einer fünfmonatigen Unterbrechung wegen Herstellungsfehlern wieder aufgenommen worden. In diesem Jahr hat der US-Flugzeugbauer insgesamt 156 Maschinen ausgeliefert, etwa so viele wie im gesamten vergangenen Jahr, als die Corona-Krise den Luftverkehr weltweit einbrechen ließ.

(Reuters)