Zu der Veranstaltung wird viel politische Prominenz aus Europa erwartet, darunter die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Staatschef Sergio Mattarella.

Die Amtszeit Draghis, in der die Europäische Zentralbank (EZB) kein einziges Mal ihre Zinsen erhöht hat, endet am 31. Oktober. Am Donnerstag fand bereits die letzte Ratssitzung unter seiner Leitung statt. Ab November übernimmt die Französin und ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, das Ruder.

«Whatever it takes»

Als grösster Moment in Draghis Amtszeit gilt seine inzwischen berühmt gewordenen Rede in London im Sommer 2012. Damals hatte der Italiener auf dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise erklärt, die EZB werde alles tun im Rahmen ihres Mandats, was nötig ist ("whatever it takes"), um den Euro zu retten.

Auch heute noch sehen viele Experten dies als Wendepunkt in der Krise. Die ultralockere Geldpolitik mit Null- und Negativzinsen und billionenschweren Anleihenkäufen, zu der die EZB unter Draghi zur Bekämpfung der Konjunkturschwäche in der Euro-Zone gegriffen hat, wurde allerdings besonders in Deutschland stets kritisch gesehen. Eine Abkehr von der sehr lockeren Ausrichtung dürfte auch unter Lagarde vorerst nicht eingeleitet werden.

(Reuters)