Tesla verkaufte im Juli leidiglich 8621 Fahrzeuge "Made in China" an lokale Abnehmerinnen und Abnehmer. Das sind satte 69 Prozent weniger Autos als im Juni, als Chinesinnen und Chinesen 28'138 Elektroaustos der US-Marke kauften. Die Exporte der in China hergestellten Teslas kletterten im Juli allerdings auf 24'347 Einheiten gegenüber etwas über 5000 im Juni.  Die Export-Autos gehen nach Japan, Australien, Neuseeland, Singapur und Hong Kong.

Weshalb diese Diskrepanz zwischen Inland-Absatz und den Exporten der China-Teslas? Die Wahrnehmung von Tesla in China hat sich in den letzten Monaten verändert. Und das hat viel mit dem Einfluss der kommunistischen Partei zu tun. Beim Markteintritt und beim Bau der Gigafactory in Shanghai rollte man Tesla noch den roten Teppich aus. Die Firma von CEO Elon Musk war auch der erste ausländische Autoproduzent, der eine Tochtergesellschaft in China ohne chinesische Mitbeteiligung führen konnte. 

Doch im April setzte Gegenwind ein. Beziehungsweise die Negativ-Publicity. Wegen obskuren Vorwürfen bezüglich Kundenservice und technischer Sicherheit bei den Teslas, umfangreich orchestriert in den Sozialen Medien Chinas, musste der Autohersteller fast alle Autos in die Garagen zurückrufen, die er in China verkauft hatte.

Gleichzeitig nimmt die Konkurrenz von chinesischen Elektroautoproduzenten wie Nio, XPeng oder Li Auto im chinesischen Inlandsmarkt stetig zu. Dies bewog Tesla unter anderem dazu, eine Preisverbilligung seines in China produzierten Modells Y SUV Crossover anzukündigen.

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Analysten von Sanford C. Bernstein sehen daher das politische Risiko in China als grössten Unsicherheitsfaktor für Tesla - wegen der Ambitionen Pekings, ein globaler Marktführer für Elektrofahrzeuge zu werden, und wegen der zunehmenden Spannungen mit den USA. Tesla selber hat immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig der Markt China für den Autoproduzenten ist.

Investoren lassen sich allerdings noch nicht aus der Ruhe bringen. Der Gesamtoutput bei Tesla-Autos "Made in China" fiel im Juli unter dem Strich schliesslich bloss 0,6 Prozent. Die Aktie von Tesla hat in den letzten acht Handelstagen rund zehn Prozent auf  716 Dollar dazugewonnen.

Am Montag erhöhte Jeffries das Kursziel auf 850 Dollar, was einem Potenzial von rund 20 Prozent entspricht. Das durchschnittliche Kursziel von 33 Analysten, die in den letzten drei Monaten ein Rating zu Tesla abgegeben haben, beträgt allerdings 669 Dollar.