Zum Coronavirus-Update vom Mittwoch, den 17. November 2021, geht es hier.

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18:10

Die dritte Covid-19-Impfung soll Ende November auch für Personen unter 65 Jahren möglich sein. Die zuständigen Stellen beim Bund arbeiten an der Anpassung der Impfempfehlung. Sie betonen aber, dass neben der Auffrischimpfung, dem sogenannten Booster, für den Winter eine höhere Grundimmunisierung sowie das Einhalten der Abstand- und Hygieneregeln nötig seien.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier. 

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17:40

In Brasilien will die Regierung allen Bürgern über 18 Jahren eine Corona-Auffrischimpfung anbieten. Diese Booster-Impfung sei fünf Monate nach der Gabe der zweiten Dosis möglich, kündigt Gesundheitsminister Marcelo Queiroga an. Brasilien verfüge über genug Impfstoff für die gesamte Bevölkerung.

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17:05

Bulgarien hat im September wegen der Corona-Welle über 50 Prozent mehr Tote registriert als üblich. Damit ist das Land mit der geringsten Impfquote innerhalb der Europäischen Union stärker betroffen als jedes andere EU-Mitglied, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Nur 44 von 100 Bulgaren haben sich bis vergangene Woche gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Die sogenannte Übersterblichkeit fiel auch in Litauen, Griechenland und Rumänien sehr hoch aus: Hier lag sie bei jeweils mehr als 30 Prozent. In der gesamten EU betrug sie zwölf Prozent im September, nachdem es im Juli lediglich fünf Prozent waren.

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16:45

Das Pharmaunternehmen Pfizer vergibt Lizenzen an Generikahersteller für die Herstellung seines Covid-Medikaments. Welche Firmen das seien, werde die Organisation Medicines Patent Pool (MPP) entscheiden, erklärte ein Sprecher von Unitaid am Dienstag in Genf.

Unitaid ist eine Einrichtung, die 2006 ursprünglich für den Einkauf von Medikamenten gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose gegründet worden war, um für ärmere Länder niedrigere Preise zu bekommen. Der Pfizer-Wirkstoff PF-07321332 soll Covid-19-Patienten vor einem schweren Verlauf der Krankheit bewahren. Das Unternehmen hatte Anfang November positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie bekanntgegeben und ist dabei, Zulassungen zu beantragen.

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16:20

Trotz doppelter Impfung wurde auch "Mr. Corona" Daniel Koch – ehemaliger Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit – mit dem Coronavirus infiziert, dies sagte er in einem Interview mit "Tele Züri". Glücklicherweise erwischte er einen milden Verlauf. "Ich hatte ein bisschen Fieber und blieb zehn Tage zuhause in Isolation."

Der ehemalige Corona-Delegierter des BAG gibt auch eine Prognose ab: "Spätestens ab Sommer nächstes Jahr müsste es so sein, dass wir wissen, wie mit dem Virus umzugehen ist." Auch die Spitäler sollten dann nicht mehr überlastet sein. 

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15:45

Im österreichischen Bundesland Salzburg droht aufgrund der rasant steigenden Zahl an Corona-Patienten eine Überlastung der Intensivstationen. Man habe inzwischen ein sechsköpfiges Triageteam eingerichtet, dass im Notfall entscheiden müsse, welche Patienten noch intensivmedizinisch betreut werden könnten, sagte der Sprecher der Salzburger Landeskliniken, Wolfgang Fürweger, am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist eine dramatische Situation, aber noch sind wir nicht so weit", sagte er hinsichtlich einer möglichen Triage. "Wir wollen aber ab diesem Zeitpunkt die Bevölkerung und die Politik vorwarnen, dass wir gegen die Wand fahren".

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15:15

Das BAG, die Impfkommission und weitere Stellen haben zur pandemischen Lage und insbesondere der Frage von Auffrischungsimpfungen orientiert:

  • Laut Christoph Berger, Präsident der Kommission für Impffragen (Ekif), ist "im Bereich Ende November" mit einer Empfehlung für die Booster-Impfung für alle über 12 Jahre zu rechnen sei. Die Empfehlung sei in Erarbeitung, sagte Berger vor den Medien in Bern. Zuerst müssten die besonder verletzlichen über 65-Jährigen mit einer Auffrischungsimpfung geschützt werden. Für jüngere Menschen sei die Auffrischung aber nicht so dringend wie für Ältere. 
  • Genügend Impfstoff für den Booster sei vorhanden, aber es geben den Engpass Infrastruktur. Die Kantone müssen sich nach den Worten Bergers auf die Boosterung vorbereiten. 
  • Auffrisch-Impfungen sollten laut Empfehlung mit dem gleichen Impfstoff durchgeführt werden, wie die Erst- und Zweitimpfung. Kreuzimpfungen - in erster Linie Biontech/Pfizer und Moderna - seien aber beim Booster möglich
  • Ein Impfdurchbruch werde bei der Gültigkeitsdauer des Zertifikats wie ein Booster gewertet.
  • Das Virus breitet sich unterdessen wieder stark aus. "Wir sind im Aufwärtstrend einer neuen Infektionswelle", sagte Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Der Anstieg der Infektionen verlaufe ähnlich wie vor einem Jahr. Die Hospitalisierungen und Anzahl Todesfälle steige etwas langsamer. Masserey warnte aber einmal mehr vor der Gefahr einer Überlastung der Krankenhäuser.
  • Neue Beschränkungsmassnahmen seien möglich, sagte Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte. 
  • Die zurückliegende nationale Impfwoche vom 8. bis 14. November hat 35'000 Erstimpfungen gebracht. Damit kann die Impfwoche kaum als grosser Erfolg bezeichnet werden. Behördenvertreter zeigen sich aber sichtlich bemüht, gewisse Vorteile herauszustreichen. Immerhin sei der Abwärtstrend der Impfungen gebrochen worden, sagte Impfoffensive-Projektleiter Michael Beer. 

Die Medienkonferenz kann hier nochmal angesehen werden: 

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 4297 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 3708. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 3521, vor einer Woche bei 2574. Zudem wurden 76 neue Spitaleinweisungen und 6 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 64,95 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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11:30

Kroatien hat angesichts steigender Infektionszahlen die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschärft. Seit heute dürfen Amtsgebäude nur mehr noch von Menschen betreten werden, die entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Die Regelung gilt sowohl für die Mitarbeiter der Ämter als auch für Kunden, wie die Nachrichtenagentur DPA berichtet.

In Kroatien stiegen die Infektionszahlen zuletzt stark an. Die Sieben-Tage-Rate pro 100'000 Einwohner lag am Dienstag bei 914. In den letzten sieben Tagen starben im Durchschnitt täglich 56 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Nur 45.5 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

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10:00

Ab heute sind die Covid-Zertifikate für Genesene in der Schweiz länger gültig, nämlich 12 Monate. Personen, die mit einem zuerst positiven und später dann negativen Test belegen können, dass sie Corona durchgemacht haben, können ihr Zertifikat nun verlängern lassen. Die neue Regelung gilt in der Schweiz und für die Rückreise in die Schweiz. In Europa gilt das Genesenen-Zertifikat mit wenigen Ausnahmen weiterhin 6 Monate.

Ebenfalls ab heute werden zudem Covid-Zertifikate für jene Personen ausgestellt, die mit einem aktuellen positiven Antikörper-Test belegen können, dass sie eine Erkrankung durchgemacht haben und über genügend Antikörper verfügen. Dieses Zertifikat ist 90 Tage lang in der Schweiz gültig.

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08:30

Rückschlag für die Biotechfirma Molecular Partners bei der Entwicklung eines Covid-Medikaments. Der Wirkstoff Ensovibep hat in einer laufenden klinischen Studie die Schwellenwerte nicht erreicht, die für die Fortsetzung der Rekrutierung von hospitalisierten Erwachsenen mit Covid erforderlich sind. Molecular Partners konzentriere sich nun auf die Wirksamkeit des Medikamenten-Kandidaten bei Patienten in früheren Krankheitsstadien, teilte die Firma mit.

Eine parallel, zusammen mit Novartis betriebene klinische Studie laufe weiter. Zwischenergebnisse der Studie, bei der eine Verschlimmerung der Symptome und eine Krankenhauseinweisung von Patienten durch Ensovibep verhindert werden soll, würden Anfang 2022 erwartet.

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06:30

Die Zahlen der Neuinfektionen steigt auch in Spanien und Portugal langsam wieder an. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Spanien stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid am Montag auf gut 48. Vor einem Monat hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen noch bei 18 gelegen. In Portugal liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei knapp 100, vor einem Monat wurde sie mit etwa 40 angegeben. In Spanien sind fast 80 Prozent, in Portugal sogar bald 90 Prozent vollständig gegen Corona geimpft. In beiden Ländern gibt es zurzeit nur wenige Corona-Beschränkungen.

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06:15

SVP-Präsident Marco Chiesa ist gegen eine allgemeine Impfpflicht. Aber bei Pflegenden, die mit verletzlichen Menschen zu tun hätten, mache eine Impfpflicht durchaus Sinn, sagte Chiesa in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Noch sicherer wären aber Tests, weil geimpfte Personen trotzdem ansteckend sein könnten. Er selber sei geimpft. Aber er werde seine Kinder nicht zwangsimpfen lassen. "Wir sollten akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. Sonst riskieren wir, dass sich die Impfskeptiker radikalisieren", sagte Chiesa.

Kritik äussert der SVP-Parteipräsident am Covid-19-Zertifikat. Bei dessen Einführung sei man davon ausgegangen, dass es vor allem für Reisen ins Ausland eingesetzt werden sollte und nicht im Alltag im Inland. Das Zertifikat habe keinen epidemiologischen Wert, sondern sei nur ein Disziplinierungsinstrument. Vieles sei während der Coronakrise in den letzten eineinhalb Jahren schiefgelaufen. Bei den Masken und Impfdosen habe die Schweiz zu lange warten müssen, übt Chiesa Kritik an der Politik des Bundesrates und des Bundesamtes für Gesundheit. Und die Regierung habe sich viel zu spät um die ältere Bevölkerung gekümmert.

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05:25

Während der nationalen Impfwoche sind in der Schweiz pro Tag durchschnittlich 14'956 Impfungen durchgeführt worden. Im Vergleich zur Woche davor stieg das Impftempo damit um rund 38 Prozent.

Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf seiner Website veröffentlichte. Vom 8. bis 14. November wurden in der Schweiz 104'689 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht.

Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 11'371'591 Impfdosen verabreicht. 5'650'855 Personen sind vollständig geimpft. Das entspricht 64,9 Prozent der Bevölkerung.

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04:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 32'048 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 10'216 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 21'832 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Rekordwert von 312,4 von 303,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 265 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97'980. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als fünf Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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22:00

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz begrüsst die Debatte über eine teilweise Impfpflicht. "Ich finde es richtig, dass wir eine Diskussion begonnen haben, ob wir das machen sollten", sagt Scholz bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung". Die Überzeugungsarbeit für das Impfen habe lange gut, aber nicht ausreichend geklappt. "Jetzt haben wir eine Debatte, die man führen kann", sagt er, ohne sich inhaltlich festzulegen. Er halte es aber für möglich, eine solche Entscheidung zu treffen. Nötig sei dafür ein politischer Konsens.

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20:00

Die Ukraine will die maue Impfbereitschaft in der Bevölkerung mit einer Geldprämie stärken. Jeder geimpfte solle 1000 Hrywnja (umgerechnet rund 33 Euro) erhalten, kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Die Ukraine hat eine der niedrigsten Impfraten in Europa und kämpft mit der bislang stärksten Corona-Welle im Land.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)