Die Mehrheit der Unternehmen, denen ein Materialmangel zu schaffen macht, rechnet wegen der strikten Null-Covid-Politik in der Volksrepublik mit einer weiteren Verschlechterung der Situation, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Am meisten leidet der Grosshandel: Hier befürchten mehr als zwei Drittel der Firmen (67,3 Prozent) Behinderungen, gefolgt vom Einzelhandel (63 Prozent) und der Industrie (53,7 Prozent).

"Branchen wie die Automobilindustrie, Chemie, Maschinenbau oder elektrische Ausrüstungen, die eng mit der chinesischen Wirtschaft verflochten sind, sind am stärksten betroffen", sagte die Leiterin des Ifo-Zentrums für Aussenwirtschaft, Lisandra Flach.

Vorleistungen wie Chemikalien, Elektronik-Komponenten und Kunststoffe wurden in der Umfrage von den Unternehmen häufig als Mangelware erwähnt. Der Anteil der betroffenen Unternehmen ist in der Autoindustrie mit 82,6 Prozent am höchsten, wobei nahezu alle Schlüsselindustrien stark betroffen sind.

"China ist für Deutschland der grösste Handelspartner bei Gütern – im Jahr 2021 entfielen 9,5 Prozent des deutschen Güterhandels auf China", sagte Flach. Die Umfrage zeige, dass 46 Prozent der Industrieunternehmen auf Vorleistungen aus China angewiesen seien.

(Reuters)