Zum Coronavirus-Update vom Mittwoch, den 4. November, geht es hier.

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18:30

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat Japan in der Sitzung der CDU/CSU-Fraktion als "exemplarisch" beim Vorgehen in der Corona-Krise genannt. Nach Teilnehmerangaben verweist sie erneut darauf, dass Deutschland - wie Japan - bei seiner Strategie an den hohen Anteil alter Menschen in der Bevölkerung denken müsse. Sie hatte schon zuvor Ideen verworfen, dass man Risikogruppen isolieren sollte statt Beschränkungen für alle anzuordnen.

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17:40

Nach den Kantonen Genf, Neuenburg, Jura und Freiburg zieht auch der Kanton Waadt die Schraube in Sachen Coronaschutzmassnahmen massiv an. Restaurants, Bars, Kinos und Museen werden geschlossen. Schulen und Krippen bleiben offen. Die Regelung gilt ab Mittwoch 17 Uhr, wie der Waadtländer Staatsrat am Dienstag vor den Medien bekannt gab. Die Massnahmen seien unerlässlich, um das Fortschreiten der Pandemie einzudämmen, betonte Staatsratspräsidentin Nuria Gorrite (SP). Das soziale und kulturelle Leben müsse heruntergefahren werden. Die Situation sei sehr ernst.

Ausgenommen von den Massnahmen sind nur die Schulen und Krippen. Auch die Kantone Jura, Genf, Neuenburg und Freiburg haben öffentliche Einrichtungen und andere Infrastrukturen geschlossen. Vor zwei Wochen machte das Wallis den Anfang mit Einschränkungen der Restaurant-Öffnungszeiten und der Schliessung von Kulturstätten.

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15:40

Der Kanton Freiburg zieht in Sachen Coronaschutzmassnahmen die Schraube an. Restaurants, Bars, Theater, Kinos, Museen, Freizeit- und Fitnesszentren sowie Schwimmbäder werden bis Ende November geschlossen.

Die Regelung gilt ab Mittwoch 23 Uhr, wie der Staatsrat am Dienstag vor den Medien mitteilte. Die Massnahmen seien unerlässlich, um das Fortschreiten der Pandemie einzudämmen, betonte der Staatsrat vor den Medien am Sitz der Kantonspolizei in Granges-Paccot. Auch die Kantone Jura, Genf und Neuenburg haben öffentliche Einrichtungen und andere Infrastrukturen geschlossen. Vor zwei Wochen machte das Wallis den Anfang mit Einschränkungen der Restaurant-Öffnungszeiten und der Schliessung von Kulturstätten. Freiburg gilt als einer der Corona-Hotspots der Schweiz.

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14:50

Ab 14 Uhr informierten Experten des Bundes in einer Medienkonferenz über die aktuellen Lage. Vor die Medien in Bern traten:

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit BAG
  • Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Kantonsarzt Zug
  • Daniel Albrecht, Leiter Sektion Heilmittelrecht, BAG
  • Amedeo Cianci, Leiter Sektion Rechtsbereich 2, BAG

Die Medienkonferenz nochmals zum Nachschauen: 

Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit stellte klar, dass es noch zu früh sei, um zu beurteilen, ob die neuen Schutzmassnahmen bereits wirken. Auch wenn eine etwas weniger starke Zunahme bei den Fällen zu beobachten sei, zeige es sich bei bei den Hospitalisierungen eine Verdopplung im Vergleich zur vergangenen Woche, wie die Leiterin Sektion Infektionskontrolle sagte. Ebenfalls sei eine Steigerung bei den Todesfällen zu beobachten, die bemerkenswert sei. "Mit Blick auf das Alter sehen wir weiter, dass Personen im Alter von 65 Jahren eher betroffen sind", sagte Masserey. Auch bei den Kantonen gebe es Unterschiede. "Die Inzidenz schweizweit beträgt derzeit etwa 1000 Fälle."

Laut Masserey steigt die Belegung der Intensivbetten sehr schnell. Noch gebe aber es Kapazitäten. In fünf Tagen sei das Limit bei den Intensivplätzen jedoch erreicht. Gleichzeitig sei die Zahl der Verstorbenen im Alter über 65 Jahre dieses Jahr schon höher als im Vergleichsjahr 2019. Zudem stellte Masserey einen allgemeinen Rückgang der Mobilität in der Schweiz fest. Man müsse sich aber weiterhin an die Vorgaben der Behörden halten, auch wenn jetzt eine Verlangsamung bei der Zunahme der Fallzahlen erkennbar sei. 

Der oberste Schweizer Kantonsarzt, Rudolf Hauri, räumte auf der Medienkonferenz ein, dass das Contact Tracing nicht laufe, wie geplant. "Das Contact Tracing in der bekannten Form ist immer noch unvollständig", so Hauri. Eine Reparatur am laufenden Getriebe sei aber nicht ganz einfach. Man arbeite daran. "Isolation und Quarantäne haben aber weiter eine wichtige Bedeutung", sagt Hauri. Die Quarantäne stehe immer wieder im Fokus von kritischen Fragen. "Gewisse Personen und Unternehmen fragen zunehmend nach Ausnahmeregelungen", sagt Hauri. Diese gebe es aber nur für Gesundheitsfachpersonen oder Mitarbeiter im Sozialwesen.

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13:35

Zeigen die Corona-Massnahmen Wirkung? Bekommt die Schweiz die zweite Welle in den Griff? Um 14 Uhr informieren die Experten des Bundes in einer Medienkonferenz über die aktuellen Lage. Vor die Medien in Bern treten:

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit BAG
  • Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Kantonsarzt Zug
  • Daniel Albrecht, Leiter Sektion Heilmittelrecht, BAG
  • Amedeo Cianci, Leiter Sektion Rechtsbereich 2, BAG

cash wird die MK live übertragen.

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12:20

Die Psyche leidet unter der Corona-Pandemie. Das zeigt die gestiegene Nachfrage nach psychologischer Beratung und Therapie. Fast 70 Prozent der Psychologinnen und Psychologen einer Umfrage des Schweizer Berufsverbandes mussten wegen mangelnder Kapazitäten Patienten abweisen.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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12:05

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 6126 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Montag 72 neue Todesfälle und 316 Spitaleintritte.

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12:00

Der Schweizer Börsenleitindex Swiss Market Index (SMI) holt seine Verluste von der Vorwoche Schritt für Schritt auf. Am Montag gewann der Index über 2 Prozent, heute nochmals bis 1,5 Prozent. In der letzten Woche hatte der SMI wegen neuer Corona-Lockdown-Ängsten über 4 Prozent nachgegeben.

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10:30

Jetzt, da in vielen Kantonen die neuen Schnelltest-Kits verteilt werden, sorgt ein Mail des FMH-Präsidenten Jürg Schlup an alle Mitglieder der Schweizer Ärzteverbindung (FMH) für Irritationen, wie der Tages-Anzeiger schreibt: "Die FMH rät ihren Mitgliedern vorläufig ab, diese Tests in der Arztpraxis einzusetzen." Noch gebe es zu wenig Daten, die die Zuverlässigkeit ("Sensitivität") der Schnelltests belegten.

"Wir sind irritiert über das Mail des FMH-Präsidenten", zitiert der Tages-Anzeiger Felix Huber, Präsident des schweizweit tätigen Ärztenetzwerkes Medix. Schlups Warnung ändere nichts daran, dass in den Medix-Praxen die Schnelltests ab nächster Woche eingesetzt würden. "Wir haben unsere 800 Ärzte entsprechend informiert", so Huber. Im Mail an die Praxen heisst es: "Wir empfehlen euch, entgegen der FMH-Empfehlung, den Covid-Antigen-Schnelltest in euren Praxen einzusetzen. Die Sensitivität ist möglicherweise sogar besser als beim PCR-Test." Huber verweist dabei auf einen Artikel des St.Galler Infektiologen Pietro Vernazza, der mehrere Studien zu den PCR- und Antigentests auswertete.

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09:15

In Russland registrieren die Behörden 18.648 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Fälle auf über 1,67 Millionen. Weltweit rangiert Russland damit hinter den USA, Indien und Brasilien. Im Vergleich zu diesen Ländern verzeichnet Russland aber deutlich weniger Todesfälle. Ihre Zahl stieg binnen eines Tages um 355 auf 28.828.

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07:30

Apotheken und Arztpraxen in der Schweiz sind noch nicht alle gerüstet für den Corona-Schnelltest, der am Montag grossflächig eingeführt werden sollte. Bei diversen Anbietern werden die Vorarbeiten laut dem Apothekerverband noch bis zu zwei Wochen dauern.

Die für den Test vorgesehenen Leistungserbringer wie Apotheken, Arztpraxen, Spitäler und Testzentren müssten die notwendigen Prozesse, Personalkapazitäten mit entsprechender Ausbildung und Räumlichkeiten mit den vorgeschriebenen Schutzvorkehrungen organisieren, teilte der Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), Rudolf Hauri auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es sei davon auszugehen, dass in den ersten Tagen die Schnelltests hauptsächlich in den grösseren Testzentren zum Einsatz kommen. 50'000

Mehr zum Thema hier

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07:05

Zur Abwehr eines Gesundheitsnotstands geht Österreich ab Dienstag für zumindest vier Wochen in einen teilweisen Lockdown. Die Gastronomie und fast das gesamte Kultur- und Freizeitangebot werden geschlossen. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Früh dürfen die Menschen nur noch mit einem guten Grund ihre Wohnung verlassen. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr bleiben dieses Mal allerdings der Handel und auch die meisten Schulen offen.

Grund für den Schritt ist die drohende Überlastung der Kliniken voraussichtlich ab Mitte November. Binnen einer Woche war die Anzahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten um 78 Prozent gestiegen. Innerhalb von sieben Tagen gab es österreichweit im Schnitt 336 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. In einzelnen Bundesländern wie Tirol lag dieser Wert noch deutlich höher. In Deutschland beträgt er etwa 120.

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06:30

Gesundheitsexperten sind bezüglich des Schweizer Sonderwegs in der Bekämpfung der Corona-Krise skeptisch. Der Sonderweg der Schweiz sei kritisch, sagt Gesundheitsökonom Willy Oggier gegenüber "20 Minuten". "Ich hoffe, dass die Schweiz trotz der noch bestehenden Erhöhungsmöglichkeiten im Ausland nicht um Intensivbetten betteln muss, weil sie sich vor wirksameren Massnahmen gescheut hat." Sicher sei, dass die Bettenbelegung mit Covid-Patienten in einigen Regionen heute schon deutlich höher sei als in der ersten Welle.

Oggier fürchtet, dass der Schweiz ein Imageschaden drohe. "Die Marke Schweiz galt bis anhin als sehr stabil und sicher. Käme raus, dass sie in der Pandemie zu lasch reagierte, könnte dies einen Reputationsschaden zur Folge haben.» Auch kompliziertere Einreiseverfahren für Schweizer bei der Einreise ins Ausland seien dann zu erwarten.

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05:45

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am gestrigen Montag laut Bundesamts für Gesundheit (BAG) 21'926 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Montag 93 neue Todesfälle und 497 Spitaleintritte.

Am vergangenen Montag waren für das Wochenende 17'440 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden, vor zwei Wochen deren 8737 und vor drei Wochen 4068. Die 14-Tage-Inzidenz (Neuansteckungsrate) pro 100'000 Einwohner stieg auf 1060,7.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 176'177 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG weiter mitteilt. Insgesamt 7476 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 2130.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 2'022'249 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen, fiel das Resultat bei 24,8 Prozent der Tests positiv aus. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Montag nach Angaben des BAG 39'883 Personen in Isolation und 31'903 standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 10'884 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

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05:15

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet in Deutschland 15.352 neue Coronavirus-Infektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt haben sich 560.379 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion steigt um 131 auf 10.661.

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03:15

Die internationale Impfstoffinitiative CEPI kündigt die Finanzierung eines chinesischen Impfstoffkandidaten von Clover Pharmaceuticals an. Rund 328 Millionen Dollar werde CEPI in globale Studien noch vor Ende des Jahres und in die Lizenzierung investieren, erklärt die Impfstoff-Allianz, die von 14 Staaten sowie der Bill und Melinda Gates Stiftung unterstützt wird.

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23:30

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters haben sich weltweit inzwischen mehr als 46,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert und über 1,2 Millionen sind gestorben. Die USA bleiben mit über 9,2 Millionen bestätigten Fällen und mehr als 231.000 Toten das am stärksten betroffene Land gefolgt von Indien und Brasilien.

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22:45

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 8501 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf knapp 5,6 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 179 auf 160.253 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA und Indien weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

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21:00

Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), hält angesichts steigender Corona-Zahlen eine Umstellung der deutschen Krankenhäuser auf einen Corona-Notbetrieb für dringend geboten. "Die Krankenhäuser müssen aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden", sagte er dem "Mannheimer Morgen" (Dienstagausgabe). Nicht zwingend notwendige Operationen müssten abgesagt werden. Die Politik forderte er zum Handeln auf. "Denn wenn das nicht verordnet wird, ist auch niemand für die finanziellen Ausfälle zuständig." Seine Befürchtung: Ohne Kompensation würden die Krankenhäuser nicht umstellen. "Aber an einem Notbetrieb führt kein Weg vorbei."

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20:50

Die US-Seuchenzentren CDC geben 77.398 bekannte Neuinfektionen und 451 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA insgesamt knapp 9,2 Millionen Infektionen und 230.383 Tote verzeichnet.

20:10

Auch Spanien meldet einen Rekord mit 55.019 Neuinfektionen. Die Zahl der Toten steigt nach den Daten des Gesundheitsministeriums um 379.

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19:45

Frankreichs Gesundheitsministerium meldet 52.518 Neuinfektionen und damit so viele wie noch nie an einem Tag. Zudem wurden 416 weitere Tote verzeichnet. Zum ersten Mal seit der ersten Welle Anfang Mai müssen mehr als 3700 Covid-Erkrankte auf Intensivstationen und mehr als 25.000 allgemein im Krankenhaus behandelt werden.

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19:30

Die deutsche Bundesregierung ordert wegen der steigenden Zahl von Corona-Patienten für November eine höhere Anzahl von Medikamenten mit dem Wirkstoff Remdesivir als im Oktober. Im Oktober habe man sich 13.000 Einheiten des Medikaments vials Veklury liefern lassen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Im November habe man nun 50.000 Dosen bestellt. Insgesamt hatte sich Deutschland über den Rahmenvertrag der EU-Kommission mit dem US-Konzern Gilead Zugriff auf 155.000 Dosen gesichert. Das Medikament kann eine Corona-Erkrankung nicht heilen, der Wirkstoff soll aber die Entwicklung der Erkrankung mildern können.

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(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)