22:40

Grund hierfür waren die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Anleger rechneten zwar weiterhin mit einer Zinssenkung, aber nicht mehr mit einem aggressiven Schritt, sagt Ökonom Howie Lee von der OCBC Bank. Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt aktuell nur noch auf 0,5 Prozent. Vor Bekanntgabe der US-Daten hatte die Quote bei etwa 25 Prozent gelegen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schliesst 0,4 Prozent tiefer auf 26'806 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sinkt 0,5 Prozent auf 2975 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringert sich um 0,8 Prozent auf 8098 Punkte.

Zu den grössten Verlierern gehören Boeing mit einem Kursminus von 1,3 Prozent. Der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal stornierte eine 5,9 Milliarden Dollar schwere Bestellung für Maschinen des Typs 737 MAX, die wegen technischer Probleme weltweit mit einem Flugverbot belegt sind. Flyadeal setzt stattdessen auf das Konkurrenzmodell A320 von Airbus.

Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen die Anteilsscheine von Symantec. Der Chipproduzent Broadcom will Insidern zufolge die Cybersicherheitsfirma übernehmen. Die Gespräche seien schon fortgeschritten. Das Volumen der Transaktion wird laut Medienberichten auf mehr als 15 Milliarden Dollar taxiert. Mit der Übernahme würde Broadcom seinen Vorstoss in neue Geschäftsfelder vorantreiben. Symantec-Anteilsscheine rücken um 2,4 Prozent vor.

+++

17:45

Die Schweizer Börse ist verhalten in die neue Handelswoche gestartet. Händler erklären, die am Freitag veröffentlichten, überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten hätten die Hoffnungen gedämpft, dass die Notenbank Fed die Zinsen deutlich senken könnte. Der SMI notiertzum Handelsschluss um 0,1 Prozent höher auf 9994 Punkten.

Tagesgewinner unter den Standardwerten sind Nestlé. Die Aktien des Nahrungsmittelriesen gewinnen nach einer Kurszielerhöhung durch die Analysten der Credit Suisse 1,3 Prozent. Auch der Luxusgüterhersteller Richemont, der Aromenhersteller Givaudan und der Warenprüfkonzern SGS waren gesucht.

Dagegen verlieren Roche 0,9 Prozent. Der Vollzug der geplanten Übernahme der US-Gentherapiefirma Spark Therapeutics dürfte sich angesichts von offenen Fragen der Regulatoren weiter verzögern. Credit Suisse geben 1,1 Prozent nach. Julius Bär sacken 4,9 Prozent ab. Der Vermögensverwalter hat Philipp Rickenbacher zum Konzernchef befördert. Die Anleger hatten auf einen prominenteren Namen gehofft.

Hochdorf büssen 7,2 Prozent ein. Die Firma will sich künftig auf die Baby-Sparte fokussieren und prüft strategische Alternativen für die Tochter Pharmalys.

+++

15:55

Nachlassende Spekulationen auf deutliche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed machen der Wall Street zu schaffen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fallen zur Eröffnung um bis zu 0,7 Prozent. Grund hierfür sind die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Anleger rechneten zwar weiterhin mit einer Zinssenkung, aber nicht mehr mit einem aggressiven Schritt, sagt Ökonom Howie Lee von der OCBC Bank.

Zu den grössten Verlierern an der Wall Street gehören Boeing mit einem Kursminus von 1,4 Prozent. Der saudi-arabische Billigflieger Flyadeal stornierte eine 5,9 Milliarden Dollar schwere Bestellung für Maschinen des Typs 737 MAX, die wegen technischer Probleme weltweit mit einem Flugverbot belegt sind. Flyadeal setzt stattdessen auf das Konkurrenzmodell A320 von Airbus.

+++

11:30

Der Schweizer Aktienmarkt ist kaum verändert in die neue Woche gestartet. Starken Bankaktien stehen Abgaben in den als defensiv geltenden Gesundheitswerten gegenüber. Die gedrückten Zinssenkungshoffnungen in den USA nach den starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag hatten den Dividendenwerten bereits zum Wochenschluss Verluste beschert.

Der SMI gibt gegen 11 Uhr um 0,1 Prozent nach auf 9967 Punkte. Während der 30 Aktien umfassende SLI um 0,2 Prozent auf 1529 Punkte sinkt, büsst der breite SPI 0,1 Prozent auf 12'055 ein.

Julius Bär büssen 2,6 Prozent ein. Die Privatbank hat das Eigengewächs Philipp Rickenbacher per September zum neuen Konzernchef ernannt. Laut Analystenkommentaren haben sowohl die interne Lösung - wie sie nun beschlossen wurde - als auch eine externe Lösung jeweils Vor- und Nachteile.

Die Grossbankenaktien Credit Suisse (+0,5%) und UBS (+0,8%) setzen sich derweil an die Spitze des Tableaus. Sie steigen damit im Schlepptau der Deutschen Bank, die zu einer drastischen Restrukturierung angesetzt hat.

Am anderen Ende des Tableaus finden sich vor allen Aktien aus dem Gesundheitsbereich, die nach einem guten Lauf im ersten Halbjahr weiter eine Verschnaufpause einlegen. Aktuell büssen Vifor Pharma 1,1 Prozent ein, Sonova 0,9 Prozent, Lonza 1,1 Prozent, Roche 1,0 Prozent und Alcon 0,6 Prozent.

Im breiten Markt geht es mit Hochdorf um 5,4 Prozent nach unten. Der Milchverarbeiter will mit einer kompletten Neuausrichtung den Weg aus seiner misslichen Lage finden. (lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar am Mittag.)

+++

09:10

Der SMI fällt nach Börsenstart um 0,2 Prozent auf 9962 Punkte. Der am Freitagnachmittag publizierte US-Jobreport belaste die Dividendenpapiere nach wie vor, hiess es im Handel. Die Anleger müssen verdauen, dass sich der Arbeitsmarkt im Juni von seiner starken Seite präsentiert hatte. Damit könnten die zuletzt wieder aufgeflammten Zinssenkungsphantasien, die die Kurse angetrieben hatten, geschwächt werden.

Zudem bleibt die Lage in Nahost angesichts der Spannungen zwischen den USA und dem Iran heikel und auch die Handelsstreitigkeiten zwischen Japan und Südkorea hatten jüngst zugenommen. Am Berichtstag könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone für neue Impulse sorgen. Bereits publiziert wurden Kennzahlen zur deutschen Industrieproduktion, die etwas unter den Erwartungen ausgefallen sind.

Im SLI fallen die Papiere von Julius Bär um 1,3 Prozent zurück. Die Privatbank hat Philipp Rickenbacher per September zum neuen Konzernchef ernannt. Damit übernimmt ein Eigengewächs das Ruder beim krisengeplagten Vermögensverwalter. Seit längerer Zeit war darüber spekuliert worden, wer den Thron bei den Bären übernimmt. Als schillerndster Name wurde derjenige von Iqbal Khan genannt, der vor einer Woche die internationale Vermögensverwaltung bei der Credit Suisse abgab.

In verschiedenen Fällen könnten heute auch Analystenkommentare für Bewegung sorgen. So hat etwa Barclays sein Votum für LafargeHolcim (+0,5 Prozent) auf "Equal Weight" von "Underweight" erhöht. Die Aktie des Zementkonzern ist zur Stunde einer der wenigen SMI-Titel im Plus.

Höhere Kursziele gab es von der Credit Suisse für Nestlé (+0,1 Prozent) und Lindt & Sprüngli (Namenaktie +0,4 Prozent) sowie von der Deutschen Bank für Nestlé. Tiefere Kursziele haben derweil die UBS für Rieter (-0,4 Prozent) und von der Deutschen Bank für AMS (-0,2 Prozent) ausgegeben.

Stärker als der Markt fallen die Luxusgüterwerte Swatch (-0,7 Prozent) und Richemont (-0,4 Prozent) aus.

+++

08:30

Nachlassende Spekulationen auf eine baldige drastische Zinssenkung der US-Notenbank Fed setzen den asiatischen Börsen zu. Der japanische Nikkei-Index verlor am Montag 1,1 Prozent auf 21.505 Punkte und die Börse Shanghai 2,6 Prozent auf 2931 Zähler. Letztere leide zusätzlich unter mangelnden Fortschritten bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China, sagten Börsianer. Vor diesem Hintergrund gerieten konjunkturabhängige japanische Werte unter Druck.

Die Maschinenbauer Fanuc und Komatsu verloren jeweils etwa ein Prozent. Die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag hätten bei den Erwartungen an die US-Geldpolitik einen Stimmungsumschwung ausgelöst, sagte Anlagestratege Takashi Ito von der Investmentbank Nomura. Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkungen um einen halben Prozentpunkt aktuell nur noch auf 1,5 Prozent.

Vor Bekanntgabe der US-Daten hatte die Quote bei etwa 25 Prozent gelegen. Eine Zinssenkung um einen Viertel Prozentpunkt Ende Juli gilt aber weiterhin als fast sicher. Vor der Fed hänge ab, wie stark und wie schnell die chinesische Notenbank ihre Geldpolitik lockern werde, schrieben die Anleger des Brokerhauses Lianxun. 

+++

08:25

Am deutschen Aktienmarkt dürfte Anleger vor allem interessieren, was die Deutsche Bank zu ihren am Wochenende veröffentlichten Plänen zu sagen hat. Der Konzern hatte am Sonntag nach einer Aufsichtsratssitzung angekündigt, bis 2022 rund 18'000 Stellen streichen zu wollen.

Insgesamt werde der Umbau bis Ende 2022 voraussichtlich 7,4 Milliarden Euro kosten. Eine Kapitalerhöhung soll es dafür nicht geben, allerdings sollen die Aktionäre für die Jahre 2019 und 2020 erneut auf eine Dividende verzichten.

Die Deutsche Bank will 18'000 Stellen abbauen

Erklärungen dazu will die Bank am frühen Montagnachmittag während auf einer Analystenveranstaltung abgeben. Am Markt kamen die Pläne bislang gut an, die Aktie legte am Montag im vorbörslichen Handel um 4,9 Prozent zu. Ein Händler warnte aber vor zu viel Euphorie.

+++

08:15

Die Ölpreise haben sich am Montag nahezu unverändert gezeigt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,25 Dollar. Das waren zwei Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um einen Cent auf 57,50 Dollar.

Die Ölpreise konnten damit die Gewinne vom Freitag vorerst halten. Nach wie vor bleibt die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten ein bestimmender Faktor am Ölmarkt und stützt die Preise. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump dem Opec-Land Iran gedroht.

Der Iran solle besser vorsichtig sein, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. Die Führung in Teheran hatte zuvor erneut gegen das Atomabkommen verstossen und verkündet, die Urananreicherung je nach Bedarf zu erhöhen.

+++

08:10

Der SMI fällt gemäss vorbörslichen Berechnungen um 0,3 Prozent auf 9954 Punkte zurück. Mit Blick auf eine mögliche Verzögerung der amerikanischen Zinssenkungen und den schwelenden Handelsstreit trifft es vor allem Zykliker und Banken. 

ABB, Adecco sowie UBS und Credit Suisse fallen je um knapp 0,4 Prozent (zu den vorbörslichen Kursen bei cash.ch). Julius Bär (-1,2 Prozent), wo mit Philipp Rickenbacher ein neuer CEO vorgestellt worden ist, stehen deutlich unter Druck. 

+++

07:35

Der Euro hat sich am Montag nach den Kursverlusten vom Freitag stabilisiert. Am Morgen wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1228 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Der Schweizer Franken hat über das Wochenende leicht zugelegt. Aktuell kostet der Euro 1,1118 Franken und der Dollar 0,9902.

Am Freitag hatten unerwartet starke Daten vom US-Arbeitsmarkt dem Dollar Auftrieb verliehen. Im weiteren Tagesverlauf könnten Konjunkturdaten aus der Eurozone für neue Impulse sorgen. Am Morgen stehen unter anderem Kennzahlen zur deutschen Industrieproduktion auf dem Programm, die nach enttäuschenden Daten zum Auftragseingang im Fokus der Anleger stehen.

Deutliche Kursverluste gab es bei der türkischen Lira. Am Wochenende hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unter Protest von Wirtschaftsexperten den Chef der Zentralbank abgesetzt. Ein entsprechender Erlass war am Samstag im Staatsanzeiger veröffentlicht worden. Murat Cetinkaya, der den Posten seit April 2016 innehatte, werde durch seinen bisherigen Stellvertreter Murat Uysal ersetzt, hiess es darin.

+++

06:45

Der Kurs Euro-Franken steht derzeit bei 1 zu 1,117, womit sich der Franken zuletzt wieder etwas aufgewertet hat. Der Ölpreis hat leicht auf 64,27 Dollar nachgelassen (Brent). Bitcoin steht bei genau 11'500 Dollar. 

+++

06:40

Gedämpfte Hoffnungen auf deutlich niedrigere US-Zinsen haben der Börse in Japan am Montag zugesetzt. Der Nikkei-Index gibt um 0,9 Prozent auf 21'547 Punkte nach. 

Die Regierung in Washington hatte am Freitag für Juni 224'000 neue Stellen gemeldet. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 160'000 gerechnet.

Die überraschend starken Zahlen führten Analysten zufolge dazu, dass Anleger nun nicht mehr auf allzu aggressive Zinssenkungen der US-Notenbank spekulierten.

(cash/Reuters/AWP)