17:35
Die Schweizer Börse hat nach dem jüngsten Rekordlauf einen Gang zurückgeschaltet. Der Leitindex SMI gab am Dienstag leicht nach auf 10'538 Punkte, nachdem er zum Wochenauftakt beflügelt vom Handelsabkommen zwischen den USA und China auf ein Rekordhoch gestiegen war. Gedämpft wurde die Stimmung der Anleger vor allem von der aufgefrischten Angst vor einem harten Brexit.
Zu den grössten Verlierern gehörten Industrie- und Finanzwerte, die von einer Konjunkturverlangsamung am stärksten getroffen würden. Die Luxusgüter-Hersteller Richemont und Swatch verloren 0,9 beziehungsweise 1,6 Prozent an Wert, die Bauchemiefirma Sika 0,6 Prozent und der Stellenvermittler Adecco 0,9 Prozent. Der weltgrösste Lebensmittelkonzern Nestlé geriet in den Abwärtssog des Konkurrenten Unilever, der seine Umsatzprognose kappt und verlor etwas mehr als ein halbes Prozent.
Die Aktien der Credit Suisse stiegen trotz neuer Beschattungs-Vorwürfe leicht. Die Grossbank untersucht nach einem entsprechenden Medienbericht einen möglichen neuen Beschattungsfall. Der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) zufolge wurde der ehemalige Personalchef Peter Goerke im Februar 2019 drei Tage lang verdeckt überwacht.
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16:10
Die Jahresendrally an den US-Börsen hat am Dienstag etwas an Fahrt verloren. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,1 Prozent fester bei 28'259 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq lagen ebenfalls je 0,1 Prozent im Plus bei 3'194 beziehungsweise 8'820 Zählern.
Einige Investoren begannen, das am Freitag vereinbarte Teilabkommen zwischen den USA und China skeptischer zu beurteilen. "Am US-Aktienmarkt könnte sich vor den Feiertagen Ermüdung beim Thema Handel breitmachen", sagte Edward Moya, Marktanalyst beim Onlinebroker Oanda. Eine deutliche Korrektur sei aber unwahrscheinlich.
Auf die Stimmung drückte der Produktionsstopp für den Boeing-Unglücksflieger 737 MAX. Die Aktien des Airbus-Rivalen gaben 1,9 Prozent nach und kosteten mit 320,86 Dollar so wenig wie seit Mitte August nicht mehr. Weil die US-Luftfahrtbehörde FAA eine Wiederzulassung des Fliegers für dieses Jahr ausschließt, stoppt Boeing die Fertigung ab Januar vorübergehend komplett. Es ist die größte Produktionsunterbrechung seit 20 Jahren. Einige Analysten schätzen, dass das Boeing pro Monat eine Milliarde Dollar kosten könnte.
As Boeing Halts 737 Max Production Southwest & United Looking To Diversify Their Fleet Into Airbus w IMO Buyout of $JBLU JetBlue All Airbus Fleet https://t.co/mSPwCOiOMI $UAL $DAL $LTM $LUV $SAVE $ALK $AAL $JETS $MESA $HA $ALK $BA $EADSY @felipepotes83@Carl_C_Icahn @WSJ @JetBlue
— Top Performer (@TopNotch034) 17. Dezember 2019
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15:30
Die Immobiliengruppe Mobimo hat sechs Tage in Folge an der Börse Wert verloren. In dieser Zeit hat der Kurs der Aktie um 2,7 Prozent abgenommen. Die letzte Verlustphase dieser Aktie, die so lange andauerte war, Anfang Oktober 2016.
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14:55
Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt signalisiert der Broker IG für den Dow Jones Industrial ein Minus von 0,05 Prozent auf 28'222 Punkte. Am Montag hatte der Wall-Street-Index, befeuert von der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China, erstmals die Marke von 28'300 Punkten geknackt, war dann allerdings wieder etwas zurückgekommen.
Konjunkturseitig gab es starke Daten aus dem Baugewerbe. So stiegen die Baubeginne im November deutlich stärker als erwartet und auch die Zahl der Baugenehmigungen legte überraschend zu.
USA: Baubeginne steigen stärker als erwartet - Genehmigungen legen zu Goldman-Sachs-Stratege, der US-Aktienrally voraussah, setzt für 2020 neue Akzente HSBC stuft Anlageregion Asien 2020 als hoch attraktiv ein |
Gewartet wird nun auf die Daten zur Industrieproduktion im November, die allerdings erst knapp vor dem Handelsbeginn veröffentlicht werden. Analysten rechnen mit einem kräftigen Anstieg um 0,8 Prozent im Monatsvergleich. Als Ursache gilt das Ende eines Streiks beim Autobauer General Motors . Ausserdem dürften die Versorger wegen der niedrigen Temperaturen in den USA ihre Produktion deutlich gesteigert haben, nachdem das Wetter im Oktober noch recht mild gewesen war.
Am Vortag hatten sich die Spekulationen über eine Produktionsaussetzung des Unglücksfliegers 737 Max von Boeing bestätigt. Angesichts der hohen Ungewissheit, ob der Flugzeugtyp wieder zugelassen wird, sollen von Januar an vorerst keine solchen Maschinen mehr herstellt werden. Boeing gaben vorbörslich um etwas mehr als 1 Prozent nach. Es dürfte damit der vierte Handelstag mit Verlusten werden. Auch Aktien von Zulieferern dürften leiden.
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14:30
Der Euro hat am Dienstag gegenüber dem US-Dollar leicht zugelegt. Am frühen Nachmittag kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,1172 Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Zum Schweizer Franken notiert der Euro derweil mit 1,0953 kaum verändert. Entsprechend kostet ein Dollar mit 0,9804 Franken etwas weniger.
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13:10
Damit ist zu erwarten, dass die US-Börsen trotz guter Vorzeichen im Minus starten werden. Schon der Schweizer SMI ist heute den guten Vorgaben aus Asien nicht gefolgt.
Johnson to change Withdrawal Agreement Bill to put into law that transition arrangements with EU, during which UK is in effect non-voting member of EU, must end 31 Dec 2020. Will be seen as increasing risk of delayed no-deal Brexit. https://t.co/zPxKfVR5XM
— Robert Peston (@Peston) December 16, 2019
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12:55
Die Ölpreise haben am Dienstag in einem impulsarmen Handel etwas zugelegt. Der Preis für Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg bis zum Mittag auf 65,49 US-Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um vier Cent auf 60,26 Dollar.
Gründe für den Anstieg sind:
- Die Einigung zwischen den USA und China auf ein erstes Abkommen zur Beilegung ihres Handelsstreits. Obwohl die Skepsis gross ist, dass sich die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt umfänglich einigen können, hat die Teileinigung die Zuversicht am Rohölmarkt erhöht.
- Eine zusätzliche Förderkürzung durch das Ölkartell Opec. Die Commerzbank-Experten halten dies für den wichtigsten Grund für die Kursgewinne. "Deshalb dürfte er auch nicht von Dauer sein, weil er lediglich zu einer höheren US-Ölproduktion und einer schnelleren US-Energieautarkie führen wird", heisst es in einem Kommentar. Dies zeige auch der am Montag veröffentlichte Monatsbericht des Energieministeriums zur Förderung von Schieferöl.
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11:40
Der vollständige Bericht zur Schweizer Mittagsbörse findet sich hier.
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10:35
Das Minus im SMI verringert sich auf 0,16 Prozent. Der Index tendiert bei 10'524 Punkten etwas höher als nach dem Handelsbeginn.
Givaudan (+1,4 Prozent) ziehen nach einer Kaufempfehlung weiter an. Auch Lonza (+1,1 Prozent) sind deutlich im Plus. Zum Problemfall des Tages sind Nestlé (-1,1 Prozent) geworden. Umsatzwarnungen von Konkurrent Unilever belasten die Nahrungsmittel-Aktie. Auch Swatch (-0,8 Prozent) kommen nicht aus ihrem Tief.
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09:50
Boris Johnson will den EU-Austritt und komplett rasch durchziehen. Dies weckt den Unmut der Pfund-Anleger, denn das Vorgehen des britischen Premierministers weckt neue Ängst vor einem No-Deal-Brexit. Der Verzicht auf eine längere Brexit-Übergangsfrist bereitet Pfund-Anlegern Kopfzerbrechen. Die britische Währung sackte am Dienstag um 1,2 Prozent ab auf 1,3173 Dollar und machte damit den grössten Teil der Kursgewinne nach der Wahl vom Donnerstag wieder zunichte.
Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge eine Verlängerung der Übergangsphase nach dem Brexit gesetzlich blockieren. Demnach müsste dann nach dem EU-Austritt Grossbritanniens zum 31. Januar binnen elf Monaten ein Handelsabkommen mit der Staatengemeinschaft ausgehandelt werden. Der EU-Unterhändler Michel Barnier hatte erklärt, elf Monate würden nicht ausreichen, um ein umfassendes Abkommen auszuhandeln.
Exc: Boris Johnson eyeing up a major overhaul of the House of Lords to strengthen the union, potentially replacing peers with elected members from across the UK.
— Sebastian Payne (@SebastianEPayne) December 17, 2019
Options will form part of year long constitutional review
Latest from me + @GeorgeWParker https://t.co/5zbSfAbExv
Der Markt habe zuletzt das Brexit-Risiko zurückgedrängt und sich auf einen geordneten EU-Austritts des Königreichs gefreut, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Nun sei Ernüchterung eingekehrt. "Dass das noch nicht das Ende der Geschichte ist, war aber zuvor schon klar." Johnson habe bereits in seinem Wahlprogramm erklärt, den EU-Austritt bis zum Jahresende 2020 abzuschliessen. "Damit ist das Risiko eines harten Brexit nur aufgeschoben, nicht aufgehoben."
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09:15
Der Höhenflug von Palladium scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem das Edelmetall, das mittlerweile deutlich mehr kostet als Gold, stieg am Dienstag erstmals über die Marke von 2000 US-Dollar. Im Hoch wurde ein Preis je Feinunze (etwa 31 Gramm) von 2000,35 Dollar erreicht. Damit ist der Palladiumpreis im laufenden Jahr um 57 Prozent gestiegen.
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09:10
Der SMI lässt nach Handelsbeginn deutlich nach und sinkt um 0,4 Prozent auf 10'504 Punkte. Nach einem starken Start in die Woche mit einem Plus von über einem Prozent und einem neuen Intraday-Allzeithoch kommt es vorerst zu einer Verschnaufpause.
Die Stimmung an den Märkten bleibt aber grundsätzlich freundlich gestimmt. Dass der Brexit nun bald tatsächlich über die Bühne gehen werde, habe einiges an Unsicherheit genommen, hiess es dazu in Marktkreisen, auch wenn bei der Ausgestaltung der Verträge mit Brüssel noch viel Arbeit warte.
Und auch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China sei positiv zu sehen; allerdings sei eine Einigung zwischen den Kontrahenten nach den ständigen Ankündigungen der vergangenen Monate zu einem guten Teil eingepreist gewesen. Das Aufwärtspotential des SMI dürfte nach einem bisherigen Jahresplus von 25 Prozent für die restlichen Tage des Jahres wohl eher beschränkt bleiben.
Mehr zum Thema: Spektakuläre Kehrtwende einer Grossbank bei der AMS-Aktie |
AMS büssen 1,5 Prozent ein. Barclays hat den Titel direkt auf "Underweight" von "Overweight" zurückgenommen und das Kursziel massiv reduziert. Der zuständige Analyst beurteilt die Übernahme von Osram sehr skeptisch. Auch die über die vergangenen zwei Monate gut gelaufenen ABB (-0,6 Prozent) geben überdurchschnittlich nach. Die Titel werden gebremst von einer Abstufung durch die DZ Bank auf "Halten" aus Bewertungsgründen.
Roche (-0,3 Prozent) bewegen sich in etwa mit dem Markt. Der Pharmakonzern hat mittlerweile alle ausstehenden behördlichen Genehmigungen für die Übernahme des US-Genspezialisten Spark und will die Transaktion noch am heutigen Dienstag abschliessen. Im Rahmen des Übernahmeangebotes hält Roche 60,4 Prozent der ausstehenden Stammaktien, womit die selbst gesetzten Bedingungen erfüllt sind.
Nach oben geht es dagegen für Givaudan (+0,8 Prozent) nach einer Hochstufung durch die UBS auf "Buy", verbunden mit einer deutlichen Kurszielerhöhung. Die Bank attestiert dem Aromen- und Riechstoffhersteller gute Aussichten auf höhere Gewinne. Im breiten Markt fallen Inficon (noch kein Kurs, vorbörsliche -5,6 Prozent) nach einer Gewinnwarnung auf.
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08:10
Julius Bär berechnet der SMI um 0,1 Prozent bei 10'532 Punkten tiefer. Damit fällt der Leitindex etwas von seinen gestrigen Rekordwerten ab.
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06:50
Der Handelsdeal zwischen den USA und China und die Rekordstände der Wall Street haben am Dienstag die Börsen in Asien beflügelt. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans stieg um bis zu 0,6 Prozent und lag damit auf dem höchsten Stand seit Juli 2018.
In Japan liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent im Plus bei 24'060 Punkten, so hoch wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.
Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen kletterten jeweils um ein Prozent. Anleger setzen darauf, dass der Teilvertrag, der in der ersten Januar-Woche unterschrieben werden soll, die Unruhe über die Streitigkeiten aus dem Markt nimmt.
India’s Sensex heads for a record close https://t.co/3T5oAjStIC
— Bloomberg Asia (@BloombergAsia) December 17, 2019
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05:00
Am Devisenmarkt sorgten Pläne des britischen Premierministers Boris Johnson, eine Verlängerung der Brexit-Übergangsphase gesetzlich zu begrenzen, für erneuten Druck auf das Pfund. Das liess die Furcht vor einem chaotischen harten Brexit wieder aufkommen. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,3294 Dollar. Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 109,53 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,9978 Yuan zu.
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04:55
(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)