Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing muss stärker Rücksicht nehmen auf Appelle der Bankenaufsicht, im Pandemie-Jahr Zurückhaltung zu zeigen. Darum kann die Bank wohl weniger Bonus bezahlen als geplant. 

Deutschlands grösste Bank hatte ursprünglich vor, mehr als 2 Milliarden Euro auszuzahlen und damit vor allem die erfolgreichen Handelsetagen zu belohnen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Nach Diskussionen mit der Aufsicht in den letzten Monaten wird es nun ein geringerer Betrag sein, sagten die Personen, die um Anonymität baten. Daraufhin habe die EZB ihre Bedenken fallen gelassen.

Die Deutsche Bank und die EZB lehnten einen Kommentar zu diesem Thema ab.

Erster Gewinn seit sechs Jahren

Das Frankfurter Institut hatte versprochen, jene Banker zu honorieren, die 2020 zum ersten Gewinn seit sechs Jahren beigetragen haben. Speziell der Rentenhandel der Bank hatte die Erträge im letzten Quartal um 17 Prozent gesteigert, zum zweiten Mal in Folge besser als der Grossteil der Wall Street. Das Geschäft ist für Sewing immer wichtiger, da andere Sparten wegen der Negativzinsen um Erträge kämpfen.

“Wir sind uns selbstverständlich der Empfehlung der EZB sehr bewusst, wonach wir bei der variablen Vergütung masshalten sollen”, sagte Deutsche-Bank-Finanzvorstand James von Moltke in einem Interview mit Bloomberg TV Anfang Februar. “Wir müssen das abwägen dagegen, dass wir ein starkes Jahr hatten und unsere Leute für diese Leistung wettbewerbsfähig bezahlen müssen.”

Im Vorjahr zahlte die Deutsche Bank Prämien in Höhe von 1,52 Milliarden Euro, von denen laut Geschäftsbericht 602 Millionen Euro an Angestellte der Investmentbank gingen.

(Bloomberg)