Das VW-Werk in Wolfsburg, das weltweit grösste des Konzerns mit rund 60'000 Beschäftigten, wird nächste Woche von Montag bis Freitag mit nur einer Schicht anlaufen, teilte Europas grösster Autohersteller mit. Audi, der grösste Gewinnbringer des Konzerns, wird die Sommerpause in seinen beiden Werken in Deutschland um eine Woche verlängern, da die Versorgung mit Halbleitern weiterhin"volatil und angespannt" sei.

Die jüngsten Warnungen der Autohersteller treffen die Branche, nachdem Covid-19-Ausbrüche in Südostasien Beschränkungen in Werken, in denen Chips verarbeitet werden, erzwungen hatten. VW hat letzten Monat die Produktion für das dritten Quartal als angespannt bezeichnet, während BMW ebenfalls anhaltende Unsicherheit konstatierte.

Selbst Toyota, der Konzern, der Bestände an Schlüsselkomponenten traditionell besser bevorratet als andere Hersteller, wird in 14 Werken in ganz Japan für verschiedene Zeiträume bis nächsten Monat die Produktion ganz aussetzen. Die Auswirkungen werden im September am stärksten sein: da will Toyota seinen Produktionsplan um 40 Prozent kürzen.

Während Autohersteller gezwungen sind, die Absatzerwartungen zurückzuschrauben, haben höhere Fahrzeugpreise und die Konzentration auf grosse Umsatzbringer geholfen, den Einfluss auf die Profitabilität der Hersteller abzumildern.

Nach Recherchen der Susquehanna Financial Group hat sich die Zeit, die Unternehmen benötigen, um Aufträge für neue Chips erfüllt zu bekommen, auf mehr als 20 Wochen erhöht. Das deutet darauf hin, dass sich die Knappheit noch verschlimmert.

(Bloomberg)