Mobilezone erwartet 2024 einen geringeren Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Konkret sollen die Verkäufe zwischen 960 und 990 Millionen Franken zu liegen kommen nach 1013 Millionen im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) werde auf zwischen 52 und 57 Millionen Franken schrumpfen, nachdem bisher 68 bis 75 Millionen Franken in Aussicht gestellt wurden. Im vergangenen Jahr hatte Mobilezone einen operativen Gewinn von 65,7 Millionen Franken erzielt.

Schlechte Konsumentenstimmung der Deutschen

Grund für die Senkung der Prognosen seien die unter den Erwartungen gebliebenen Geschäfte in Deutschland, hiess es in der Mitteilung. Die Konsumentenstimmung sei dort unverändert pessimistisch. Da die Deckungsbeiträge im Online-Geschäft insbesondere in der zweiten Jahreshälfte unter Druck waren, erwartet Mobilezone dort auch eine «wesentlich tiefere Profitabilität als im Jahr 2023».

Das Management rechnet im Deutschlandgeschäft für 2024 daher nur noch mit einer EBIT-Marge zwischen 3,1 bis 3,3 Prozent nach 4,2 Prozent im Vorjahr. Um Gegensteuern zu geben, hat das Management Restrukturierungsmassnahmen für Deutschland beschlossen. Mittelfristig soll damit die Profitabilität von Mobilezone in Deutschland wieder gestärkt werden, heisst es.

Auch beim Geschäft in der Schweiz erwartet Mobilzone einen Umsatzrückgang von knapp 10 Prozent beim Vertragsgeschäft und von 5 Prozent beim Zubehörgeschäft. Jedoch sei das Vorjahr auch ausserordentlich stark gewesen, hiess es einschränkend. Die EBIT-Marge solle aber auf rund 12,5 Prozent steigen nach 11,7 Prozent im Vorjahr. 2025 erwartet Mobilezone wieder eine Erholung der Absatzvolumen.

Es gibt aber auch positive Entwicklungen. So sollen die wiederkehrenden Umsätze um 5,6 Prozent auf 143 Millionen Franken steigen. Auch beim Kundenbestand im Geschäft als virtueller Mobilfunknetzbetreiber (MVNO) wird per Ende 2024 ein Nettoplus um rund 25 Prozent auf dann etwa 370'000 Kunden erwartet.

Mehrere negative Einmaleffekte belasten

Andererseits wird der Betriebsgewinn (EBIT) zusätzlich durch negative Einmaleffekte in Höhe von 6,0 Millionen Franken belastet. Hinzu komme noch ein Buchverlust in Höhe von 2,4 Millionen Franken durch den Verkauf eines Anteils von 25 Prozent am deutschen Telekomanbieter einsAmobile im November 2024, schrieb das Unternehmen weiter.

Darüber hinaus führen weitere ausserordentliche Effekte im Geschäftsjahr zu teilweise ergebniswirksamen Anpassungen in der Grössenordnung von 17 bis 23 Millionen Franken. Davon entfallen 15 bis 20 Millionen auf Abschreiber an den IT-Plattformen in der Schweiz und Deutschland sowie 2 bis 3 Millionen auf den deutschen virtuellen Mobilfunknetzbetreiber (MVNO) High. Mobilezone wies jedoch darauf hin, dass die Zahlen nur Schätzungen seien und sich noch ändern könnten.

Dividende soll stabil bleiben

Trotz der gesenkten Erwartungen bestätigte der Verwaltungsrat seine Dividendenstrategie. Das Aufsichtsgremium will daher an der Generalversammlung im April 2025 eine unveränderte Ausschüttung in Höhe von 0,90 Franken je Namenaktie vorschlagen.

Markus Bernhard, Exekutiver Delegierter des Verwaltungsrats von Mobilezone, zeigte sich ungeachtet der schwierigen Situation in Deutschland zuversichtlich. «Das Unternehmen verfügt über ein starkes, resilientes Geschäftsmodell und ein über die letzten Jahre stark diversifiziertes Angebotsportfolio», lässt er sich zitieren.

Auch das starke Wachstum im Geschäft als virtueller Mobilfunkbetreiber (MVNO), das stabile Privatkundengeschäft und das robuste Firmenkundengeschäft stimmten ihn zuversichtlich für die kommenden Geschäftsjahre.

EBIT-Zielmarge ausgesetzt

Mobilezone setzt auch sein EBIT-Margenziel von 8 Prozent für das Jahr 2025 für die gesamte Gruppe aus. Künftig wolle das Unternehmen Zielmargen zudem pro Segment kommunizieren, erstmals soll die mit der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2024 der Fall sein.

2025 soll für das Geschäft in Deutschland ein Übergangsjahr werden, welches dann auch für Strukturanpassungen genutzt werden soll. Darüber hinaus soll auch das Aktienrückkaufprogramm 2025 analog zu 2024 sistiert bleiben.

(AWP)