Und die aktuellen Abschläge sind relativ bescheiden. Nach dem starken Anstieg über die vergangenen zehn Börsentage scheint der Aktienmarkt derzeit etwas auf Richtungssuche, wie es in Marktkreisen heisst. Eine klare Abkehr von der wiedererwachten Nachfrage nach Risikopapieren scheine dies nicht, trotz des Kriegs in der Ukraine und der jüngsten Ankündigung der US-Notenbank, bei inflationsbedingtem Bedarf die Zinsen stärker zu erhöhen als ursprünglich angekündigt.

Die beiden genannten Belastungsfaktoren würden derzeit unter den Tisch gekehrt, heisst es in einer Einschätzung des Brokers IG. Die jüngste Erholung an den Aktienmärkten basiere offenbar auf den Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine, auch wenn die mittlerweile täglich geführten Gespräche zwischen den Parteien bislang ohne den erhofften Erfolg blieben.

Der SMI notiert um 10.55 Uhr 0,04 Prozent tiefer bei 12'198,18 Punkten und kämpft damit weiterhin mit dem Widerstand bei 12'200 Punkten. Der SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Werte stärker gekappt ist, büsst 0,06 Prozent auf 1935,37 Punkte ein und der breite SPI 0,04 Prozent auf 15'567,69 Punkte. Im SLI halten sich Verlierer und Gewinner die Waage.

Die stärksten Abgaben erleiden derzeit Partners Group (-3,2 Prozent auf 1205 Fr.). Die Gewinne des Vortages nach starken Zahlen sind damit mehr als wieder eingebüsst. Keefe, Bruyette & Woods hat das Kursziel für die Aktien auf 1560 von zuvor 1810 Franken deutlich reduziert. Es liegt damit aber noch immer weit über dem aktuellen Kursstand, entsprechend empfiehlt das Institut den Titel auch unverändert mit "Overweight".

Dahinter fallen mit CS (-1,3 Prozent) und Julius Bär (-1,0 Prozent) zwei Finanztitel etwas klarer zurück, die am Vortag deutlich zugelegt hatten. Sie befinden sich damit in Gesellschaft mit Swatch (-0,9 Prozent).

Das Minus des Gesamtmarktes ist indes hauptsächlich den Verlusten der Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent) und Novartis (-0,1 Prozent) geschuldet. Nestlé ist ins Kreuzfeuer von aktivistischen Hackergruppen geraten. Diese haben gemäss eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch angeblich gehackte Nestlé-Daten ins Netz gestellt. Laut Nestlé entbehrt die Behauptung eines Cyberangriffs allerdings jeglicher Grundlage.

Die Genussscheine von Roche (+0,4 Prozent) gehören im Gegensatz dazu zu den Gewinnern.

Deutlicher gesucht sind auf der Gewinnerseite Sonova (+1,3 Prozent), Straumann (+1,0 Prozent) und Swisscom (+0,7 Prozent). Auch die PS von Schindler (+0,6 Prozent) wissen sich am Mittwoch in einem uneinheitlichen Börsenumfeld zu behaupten. Händlern zufolge geht bei Schindler aus Anlegersicht jedoch vom Verkaufsprozess für die Aufzugssparte der japanischen Toshiba eine gewisse Fantasie aus.

ABB (+0,6 Prozent) legen ebenfalls zu, nachdem ODDO BHF SCA das Rating auf "Neutral" von "Underperform" erhöht hat.

Im breiten Markt verteuern sich Clariant um 1,2 Prozent, es ist der achte Anstieg in den vergangenen elf Börsentagen. Mit dieser Erholung machen die Titel allerdings lediglich einen Teil des Einbruchs wett, den sie ab Mitte Februar im Anschluss an den Hinweis auf möglicherweise manipulierte Zahlen erlitten hatten.

Cosmo fallen nach guten Zahlen und der Ankündigung einer Dividendenzahlung gar mit einem Plus von 3,0 Prozent auf.

(AWP)