Gestützt wird das Sentiment von Hoffnungen auf diplomatische Fortschritte zwischen der Ukraine und Russland im Zusammenhang mit geplanten Gesprächen zwischen den Parteien sowie von gesunkenen Ölpreisen. Dies beflügelt auch die US-Aktien, deren Futures nach einem schwachen Freitag auf eine festere Eröffnung weisen. Die Lage in der Ukraine sei aber nach wie vor besorgniserregend, heisst es in Händlerkreisen, entsprechend sei auch der Risikoappetit der Investoren nach wie vor gedämpft.

Im Zentrum des Interesses stehen unverändert der Krieg und seine mannigfaltigen Auswirkungen unter anderem auf die Energie- und verschiedene Industriemetall-Preise sowie einige Grundnahrungsmittel, wie es in einem Kommentar der LBBW heisst. Entsprechend erwartet die Bank durch die heutigen Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone oder durch die für Dienstag terminierten US-Detailhandelsumsätze eher geringe Auswirkungen auf die Aktienkurse. Im Fokus stehen allerdings diese Woche verschiedene Notenbanken mit der amerikanischen an vorderster Front. Eine Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet vom Fed derzeit eine erste Zinserhöhung von nur noch 0,25 Prozent.

Der SMI notiert um 10.55 Uhr 1,10 Prozent höher bei 11'622,16 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 1,30 Prozent auf 1838,64 Punkte an und der breite SPI um 1,25 Prozent auf 14'801,36 Punkte. Innerhalb der 30 SLI-Titel kommen auf 26 Gewinner 4 Verlierer.

Am stärksten gesucht sind derzeit Holcim (+3,4 Prozent), Julius Bär (+3,4 Prozent) und Adecco (+3,3 Prozent), allesamt Titel, die bereits in der Vorwoche kräftig zugelegt haben. Bei AMS Osram (+3,3 Prozent) waren die Avancen in der Vorwoche etwas moderater.

Gute Gewinne in der vergangenen Woche verzeichneten dagegen auch UBS (+2,9 Prozent), CS (+2,2 Prozent) oder ABB (+2,6 Prozent), welche derzeit ebenfalls im breiteren Spitzenfeld rangieren.

Im Mittelfeld sind unter anderem auch Swiss Life (+1,3 Prozent) gesucht. Nachdem der Lebensversicherer deutlich korrigiert hatte, sind es in Ermangelung fundamentaler Daten vor allem technische Faktoren, welche die Erholung vorantreiben, wie es in einem charttechnischen Kommentar von Rahn & Bodmer heisst.

Novartis (+0,9 Prozent) hinken dem Gesamtmarkt leicht hinterher, legen dabei aber dennoch klar zu. Der Pharmagigant hat am Morgen neue Produktenews publiziert sowie einer kleinere Akquisition in Grossbritannien angekündigt.

Am Tabellenende geben Richemont (-2,4 Prozent) relativ deutlich nach. Gemäss einem neuen Sanktionspaket der Europäischen Union sollen die Exporte von Luxusgütern nach Russland verboten werden, was indes Swatch (+0,9 Prozent) im Gegensatz zu Richemont kaum belastet.

Im breiten Markt stechen nach Jahreszahlen Hochdorf (+7,4 Prozent) und Lalique (+5,7 Prozent) heraus oder Belimo (+4,7 Prozent) nach einer Aufstufung durch Morgan Stanley auf "Overweight". Die Wachstumstreiber im Bereich energetische Gebäudesanierung und Automation seien weiterhin intakt und das Produktportfolio stark, schreibt Morgan Stanley in der Begründung unter anderem, nachdem das Unternehmen in der Vorwoche solide Zahlen vorgelegt hatte.

U-Blox (+1,0 Prozent) legen ebenfalls zu, weit höhere Gewinne aus der Startphase gehen dabei aber verloren. Am Freitag hatte das Papier nach dem Jahresergebnis noch einen Satz nach oben um über 22 Prozent gemacht.

Unter Druck stehen dagegen Burckhardt Compression (-3,7 Prozent), nachdem das Unternehmen angekündigt hat, das Neugeschäft mit Russland aufgrund des Krieges mit der Ukraine bis auf weiteres auszusetzen.

(AWP)