Der italienische Konzern habe die Meldeschwelle von drei Prozent unterschritten, teilte Hochdorf am späten Dienstagabend mit.

Newlat war im April bei Hochdorf eingestiegen und hatte zwischenzeitlich mit einem Anteil von knapp elf Prozent zu den grössten Aktionären der Firma gehört. Aus dieser Position heraus wollte das Unternehmen beim kriselnden Milchverarbeiter das Steuer herumreissen. Unter anderem schlug Newlat einen radikalen Umbau von Hochdorf vor und wollte den Verwaltungsrat austauschen. Mit seinem Kaperversuch scheiterte es jedoch an der Generalversammlung im Mai.

Später legte Newlat laut eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für das operative Geschäft von Hochdorf, die Hochdorf Swiss Nutrition (HSN), vor. Hochdorf gab jedoch an, nie ein verbindliches Angebot von Newlat erhalten zu haben.

Erst vergangene Woche veranstaltete Hochdorf eine ausserordentliche Generalversammlung, an der das Schicksal der Firma endgültig besiegelt wurde. Auch dort legte ein Vertreter von Newlat nochmals den Standpunkt des italienischen Konzerns dar und wollte so Aktionäre auf seine Seite ziehen.

Das funktioniert jedoch nicht: Mit einer deutlichen Mehrheit von 73 Prozent entschieden die Aktionäre, auf das zuvor von der schweizerisch-britischen Private-Equity-Firma AS Equity Partners eingereichte Angebot zum Kauf von HSN einzugehen. AS Equity zahlt für HSN 83 Millionen Franken. Abzüglich eines offenen Konsortialkredits von 67 Millionen und Transaktionskosten fliessen 15,5 Millionen Franken als Verkaufserlös an die Hochdorf Holding.

Weil der Kauferlös zur Tilgung der Konzernschulden nicht ausreicht, müssen die Hochdorf-Aktionäre jedoch mit einem Totalverlust rechnen. Der Aktienkurs ist allein im letzten Monat um über 90 Prozent auf noch gut 70 Rappen pro Aktie gesunken. Bei einer Wertpapieranzahl von 2'151'757 Aktien ergibt das noch einen Marktwert von rund 1,5 Millionen Franken. Newlat dürfte mit dem Verkauf seiner Anteile also kaum mehr etwas verdient haben.

(AWP)