Der Leitindex SMI verliert 1,2 Prozent auf 8714 Punkte. Damit verbucht das Börsenbarometer im Wochenverlauf ein leichtes Minus.

Als Warnsignal werten Händler Hinweise, dass die chinesische Wirtschaft an Fahrt verliert. So wuchs die Industrieproduktion der Volksrepublik im November weniger stark als Experten erwartet hatten. Auch der Detailhandel verfehlte die Erwartungen. Einen zweiten Dämpfer erhielten die Börsen aus Europa. Die Privatwirtschaft in der Eurozone wuchs im Dezember so langsam wie seit über vier Jahren nicht mehr. Es verdichten sich die Hinweise, dass die Wachstumsschwäche mittlerweile die gesamte Eurozone erfasst habe, erklärt Markit-Chefökonom Chris Williamson.

Entsprechend verbuchen vor allem konjunkturabhängige Werte deutliche Einbussen. Der stark vom chinesische Markt abhängige Uhrenhersteller Swatch sackt um 2,5 Prozent ab. Der Zementriese LafargeHolcim büsst 2,1 Prozent ein und der Personalvermittler Adecco 2,0 Prozent.

Bankaktien unter Druck

Darüber hinaus trennten sich die Investoren auch von Bankaktien: Die Papiere der Grossbanken Credit Suisse und UBS fallen um jeweils knapp 1 Prozent. Der Vermögensverwalter Julius Bär geht 2,1 Prozent tiefer aus dem Handel.

Auch die als wenig konjunkturanfällig geltenden Indexschwergewichte rutschen ab: Nestlé verliert 1,1 Prozent, während Novartis 0,6 Prozent einbüssen. Bei Roche verpufften die "Übergewichten"-Empfehlung von Morgan Stanley und die Kurszielanhebung von Bank of America - die Titel sinken um 1,7 Prozent. Einziger Standardwert mit Zugewinnen ist Swisscom, der 0,4 Prozent höher aus dem Handel ging. Der Telekom-Anbieter erwirtschaftet den grössten Teil des Geschäfts in der Schweiz und ist damit weniger von der Weltwirtschaft abhängig als andere Konzerne.

Bei den Nebenwerten sorgte ein Grossauftrag über 74 Millionen Franken für den Solarausrüster Meyer Burger für ein Kursfeuerwerk: Die Aktie legt 21 Prozent zu. Der Auftrag habe Leuchtturmcharakter, erklärt ZKB-Analyst Richard Frei.

Autoneum verlieren fast ein Drittel an Wert

Die Titel des Autozulieferers Autoneum brechen hingegen fast 30 Prozent ein. Das Unternehmen hatte erklärt, seine für 2018 angestrebte Betriebsgewinnmarge von rund 6 Prozent zu verfehlen. Grund dafür ist ein Verlust im Nordamerika-Geschäft. Andere Autozulieferer litten unter schwachen Zahlen zum Autoabsatz in Europa. Georg Fischer sacken 6,8 Prozent ab, SFS 7,2 Prozent.

Die Aktien des Fondsanbieters GAM rauschen weitere 7,9 Prozent in den Keller. Das Institut erwartet für das laufende Jahr einen Verlust von rund 925 Millionen Franken. Die Aktie hatte nach der Ankündigung bereits am Donnerstag massiv an Wert verloren.

Santhera hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung brutto 23,5 Millionen Franken eingenommen. Die Aktien der Pharmafirma stürzen darauf 18 Prozent ab. Auch bei Technologiewerten machten die Investoren Kasse. Der Sensorhersteller AMS gab 8 Prozent nach.

(Reuters/cash)