«Die Aktienmärkte verabschieden sich richtungslos aus dem November», schreibt Raiffeisen im Marktkommentar. Die kommenden Tage würden aber spannend, denn mit dem heutigen «Black Friday» beginne das wichtige Weihnachtsgeschäft. «Die Stimmung kann in beide Richtungen kippen.» Hinzu komme, dass die Nachrichtenlage stark ausgedünnt sei und die Märkte konsolidierten, heisst es in dem Kommentar weiter. «Die Zurückhaltung der Anleger hängt einerseits mit dem guten Börsenjahr 2024 zusammen und andererseits spüren die Unternehmen die konjunkturelle Flaute.» Die bisher publizierten Daten etwa zum hiesigen BIP oder das KOF-Konjunkturbarometer haben derweil keinen Einfluss auf das Geschehen.

Der Leitindex SMI tritt gegen 11.05 Uhr mit -0,02 Prozent auf der Stelle bei 11'707,17 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, bewegt sich unverändert bei 1930,81 Punkten ebenfalls nicht und auch der breit gefasste SPI verharrt mit +0,04 Prozent bei 15'607,51 Punkten. Im SLI kommen auf 12 Gewinner 16 Verlierer und zwei unveränderte Titel.

Wie richtungslos der Handel letztlich ist, zeigt ein Blick auf die Bewegungs-Spanne bei den Blue Chips. Einem Plus von 0,7 Prozent bei ABB stehen Abgaben von 0,8 Prozent bei den Aktien der Swiss Life gegenüber.

Beide Titel werden zum Wochenschluss durch Analystenkommentare bewegt. Bei ABB empfiehlt die Bank of America die Papiere neu zu zum Kauf. ABB gehöre zu den Favoriten für das Jahr 2025, heisst es in dem Report. Die Analysten begründen dies mit dem hohen Ergebnisanteil von ABB in den USA (über 30 Prozent des EBIT). Zudem sorge das Netzgeschäft für Schub. Das sollte sich trotz aller Unsicherheiten um die künftige Politik Donald Trumps und eine chinesische Reaktion darauf auszahlen.

Auch Geberit (+0,7 Prozent) sind nach einer Hochstufung gesucht. KeplerCheuvreux hat die Papiere auf «Buy» angehoben. Der zuständige Analyst geht nach der zuletzt schwierigen Lage auf dem europäischen und speziell deutschen Baumarkt ab 2025 von einer graduellen Erholung aus.

Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch (+0,7 Prozent) und Richemont (+0,3 Prozent) sind ebenfalls im Gewinnerfeld zu finden. Beide Aktien setzen ihren volatilen Lauf der letzten Wochen fort. Speziell Ängste um das Geschäft in Asien und speziell China hatten zuletzt immer wieder für Kursdämpfer gesorgt. Derweil gehen einige Analysten mittlerweile davon aus, dass ein starkes US-Geschäfts diesen Effekt womöglich etwas abfedern könnte.

Unterstützung liefern auch die Kursgewinne beim Schwergewicht Roche (+0,1 Prozent). Novartis (unverändert) bewegen sich mehr oder weniger mit dem Markt, während Nestlé (-0,5 Prozent) aus dem Stimmungstief nicht rauskommen. Mit Lonza, Straumann und Sonova gewinnen noch weitere Gesundheits-Aktien hinzu. Die Aufschläge liegen zwischen 0,5 und 0,1 Prozent.

Bei den Finanzwerten stehen Kursgewinnen bei Partners Group (+0,5 Prozent) und UBS (+0,3 Prozent) Abgaben bei den Versicherern Swiss Re (-0,5 Prozent) und Swiss Life (-0,8 Prozent) gegenüber. Eine Rating-Senkung auf «Marktgewichten» durch die ZKB gilt bei der Swiss Life als Belastungsgrund. Dabei begründet der zuständige Analyst den Schritt vor allem mit der sehr guten Aktienperformance.

In den hinteren Reihen geht es für die zuletzt arg gebeutelten Titel von Swiss Steel und Pierer prozentual zweistellig nach oben.

Beim angeschlagenen Immobilienunternehmen Peach Property (-35 Prozent) läuft seit heute eine Kapitalerhöhung über gut 100 Millionen Franken. Die Aktien werden entsprechend ohne die Bezugsrechte gehandelt.

hr/ra

(AWP)