Da es nach den Zinsentscheiden der grossen Notenbanken der Vorwochen an Impulsen fehlte, verlief der Handel eher in ruhigen Bahnen, sagten Händler. Fast den ganzen Handelstag hindurch bewegte sich der SMI leicht im positiven Bereich. Einzig nach Eröffnung der US-Märkte trübte sich die Stimmung kurzfristig etwas ein, die Delle konnte der SMI aber schnell wieder ausmerzen. Dabei stützten auch die defensiven Index-Schwergewichte den Markt massgeblich.

Nach den Zinsentscheiden rücken nun wieder verstärkt Konjunkturdaten in den Fokus der Anleger, war zu hören. Wenig Impulse konnte am heuten Handelstag der PCE-Preisindex setzten, dem die US-Notenbank Fed bekanntlich eine grosse Bedeutung zumisst. Leicht besser als erwartet zeigte sich das Michigan-Konsumklima, was aber ebenfalls nur für wenig Bewegung sorgte. Mit dem anstehenden Monatsende und dem Beginn des Oktobers kommt dann wieder eine Flug von Konjunkturdaten auf die Anleger zu. Dies könnte die Märkte dann wieder stärker bewegen.

Der Schweizer Leitindex SMI steigt am Freitag um 0,20 Prozent auf 12'234,05 Punkte. Für die gesamte Handelswoche ergibt sich damit ein deutliches Plus von 2,5 Prozent. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewinnt 0,26 Prozent auf 2003,27 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,29 Prozent auf 16'323,40 Zähler. Im SLI stehen 18 Gewinnern elf Verlieren gegenüber. Kühne+Nagel schlossen unverändert.

Das deutlichste Tagesplus fuhren die Papiere von SIG (+4,0 Prozent) ein. Sie setzten damit ihren seit mehreren Tagen anhaltenden Aufwärtstrend fort.

Gesucht waren auch der SLI-Neuzugang Adecco (+3,4 Prozent). Nachdem sie im laufenden Jahr schon mehr als ein Drittel an Wert eingebüsst haben, sind die Papiere laut Händlern wiederentdeckt worden. Insbesondere wegen der vergleichsweise hohen Dividendenrendite seien sie in Zeiten sinkender Zinsen attraktiv.

Weiter erholen konnten sich auch Straumann (+3,6 Prozent). Den Kurssturz in Folge der eher enttäuschenden Q1-Zahlen konnten sie damit ausbügeln und auch auf Jahressicht stehen die Aktien wieder leicht im Plus.

Erneut klare Zugewinne fuhren die Luxus- und Uhrenwerten Richemont (+2,7 Prozent) und Swatch (+2,5 Prozent) ein. Wie schon am Vortag beflügelten die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung in China die gesamte Luxusindustrie. Auch Konkurrenten wie LVMH und Kering legten deutlich zu.

Zudem waren erneut Äusserungen von Swatch-Chef Nick Hayek Thema an den Märkten. In einem Interview mit der «NZZ» hatte er die Spekulationen um einen Rückzug von der Börse wieder etwas relativiert. Laut Händlern sind die Aktien von Swatch nach den jüngsten Verlusten dennoch wieder attraktiv.

Das Schlusslicht unter den Blue Chips bildeten SGS (-2,5 Prozent). Sie kamen nach dem Jahreshoch am Vortag wieder etwas zurück. Auf Jahressicht weisen sie aber immer noch ein Plus von fast einem Drittel aus.

Unter Druck standen vor allem Zykliker wie ABB (-1,7 Prozent) und Holcim (-2,1 Prozent). Bei ABB lastete zudem noch eine Kurszielsenkung von Jefferies auf den Papieren.

Leicht schwächer zeigten sich auch die Versicherungswerte. Händler führten dies vor allem auf den Hurrikan «Helene» zurück, der in Florida für hohe Schäden sorgen dürfte. Swiss Life, Swiss Re und Zürich gaben zwischen 0,1 und 0,5 Prozent nach.

Die defensiven Index-Schwergewicht stützten derweil den Markt. Am deutlichsten legten Roche (+0,6 Prozent) zu. Ebenso konnten sich Nestlé (+0,5 Prozent) weiter von den jüngsten Tiefstständen erholen. Novartis schlossen dagegen nahezu unverändert.

Im breiten Markt schossen die Papiere von Sensirion um 15 Prozent nach oben. Die UBS hatte ihr Rating für den Titel gleich um zwei Stufen auf «Buy» von «Sell» hochgestuft. Auf Swissquote (-3,8 Prozent) lastete dagegen die Neuabdeckung durch Jeffries mit «Hold».

(AWP)