Im Gegensatz zum Dax gewann der MDax der mittelgrossen Börsenunternehmen am Freitag 0,56 Prozent auf 26.012,55 Punkte. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent nach unten. Die Lage an den Börsen bleibe fragil, hiess es im aktuellen Börsenbrief Fuchs-Kapital. Die Autoren verwiesen insbesondere auf Risiken durch eine Eskalation des Ukraine-Krieges.
Im Euroraum hatte sich die Unternehmensstimmung im November unerwartet eingetrübt. Der Gesamtindikator fiel unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Es wird damit ein Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten signalisiert. Besonders deutlich trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor ein.
«Viel schlimmer hätte es kaum kommen können», sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Er verwies auf die politische Unsicherheit in Deutschland und Frankreich sowie die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. «Man fährt nur noch auf Sicht.»
Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hätten bisher noch keine Trendwende bewirkt, ergänzte Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. «Und der geopolitische Gegenwind wird 2025 wohl noch deutlich stärker. Auch deshalb wird die EZB die Zinsen weiter senken.»
Von dieser Aussicht profitierten am Freitag Immobilienwerte, während Aktien von Banken das Nachsehen hatten. Vonovia gewannen im Dax 3,8 Prozent, im MDax verteuerten sich TAG Immobilien sowie LEG um jeweils etwa 4,5 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank lagen im Dax hinten mit Abschlägen von 3,3 beziehungsweise 2,6 Prozent.
Ganz oben im Leitindex gewannen die Titel des Chemikalienhändlers Brenntag nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank fast 5 Prozent. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei nun der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen, hiess es.
Ein beschlossenes Aktienrückkaufprogramm trieb im Nebenwerteindex SDax PVA Tepla an. Die Papiere des Technologie-Unternehmens gewannen rund 11 Prozent./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
(AWP)