Dabei ist dem hiesigen Börsenplatz das grosse Gewicht seiner defensiven Schwergewichte am Berichtstag zur Last geworden. Auch der starke Franken schmälerte die Attraktivität der hiesigen Aktien. Andere europäische Börsen legten deutlich zu. Denn die Aussicht auf die Aufhebung von Corona-Beschränkungen in China verliehen den Börsen an sich Auftrieb.
Dies macht laut Börsianern Hoffnung auch mit Blick auf die Lieferketten, da die strikten Beschränkungen in China für Lieferengpässe auf der ganzen Welt verantwortlich gewesen seien. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat derweil den geldpolitischen Kurs der Notenbank bekräftigt: Im Juli wird es mit dem Leitzins um 25 Basispunkte nach oben gehen. Zuletzt hatten Experten eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt nicht ausgeschlossen.
Der Swiss Market Index (SMI) büsste bis zum Börsenschluss 0,89 Prozent auf 10'809,57 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank um 0,60 Prozent auf 1662,29 und der breite SPI um 0,85 Prozent auf 13'926,57 Zähler. Im SLI standen 10 Gewinnern 20 Verlierer gegenüber.
Im Fokus der Anleger stand die Credit Suisse, deren Aktien sich nach einem festen Start bis zum Schlussgong um 0,2 Prozent verbilligten. Die angeschlagene Grossbank bemühte sich an einem Investorenanlass um das Vertrauen der Börsianer und wähnt sich auf gutem Weg, die Kostenziele zu erfüllen. Fortschritte sieht die Bank auch im Bereich Compliance und Risikomanagement.
Auch UBS (-1,0 Prozent) drehten zum Handelsende hin ins Minus, während Julius Bär um 0,1 Prozent zulegten. Besser unterwegs waren die Aktien der Versicherer Swiss Life (+0,5 Prozent) und Swiss Re (+1,0 Prozent).
Ebenfalls aus den Depots entfernt wurden Kühne+Nagel (-1,8 Prozent), Partners Group, Holcim und SGS (je -1,2 Prozent) sowie Sika (-1,0 Prozent).
Belastet wurde der Gesamtmarkt auch von seinen "SMI-Riesen" Roche (-1,6 Prozent) und Nestlé (-1,7 Prozent). Mit Novartis ging es um 1,1 Prozent nach unten. Der Pharmakonzern hatte am Nachmittag seinen Plan zum Abbau von Stellen konkretisiert. Demnach fallen 8000 von 108'000 Jobs weltweit weg. Damit will Novartis die Kosten um mindestens eine Milliarde Dollar senken.
Dagegen legten Basilea um 3,8 Prozent zu. Das Biotechunternehmen hat in einer Studie mit dem Wirkstoff Ceftobiprol die gesteckten Ziele erreicht.
(AWP)