Konkret sank der Umsatz des Personaldienstleisters im Startquartal um 3 Prozent auf noch 5,72 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage lag das organische Wachstum im Vergleich zum Vorjahr bei null, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. In den vergangenen drei Quartalen hatte das Wachstum jeweils zwischen 3 und 4 Prozent gelegen.

Mit diesem Ergebnis sei man zufrieden, hiess es bei Adecco. «Wir schlagen uns in einem herausfordernden Markt recht gut», sagte CEO Denis Machuel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Besonders wichtig: Im hart umkämpften Geschäft mit der Stellenvermittlung konnte der Schweizer Konzern erneut Marktanteile gewinnen.

Keine Marktanteile «gekauft»

Vor diesem Hintergrund sei auch der leichte Rückgang der Bruttomarge nicht so schlimm, ergänzte Finanzchef Coram Williams. Denn es habe ein stärkeres Wachstum in Bereichen und Regionen mit geringerer Bruttomarge und umgekehrt einen etwas stärkeren wirtschaftlichen Druck in Bereichen mit höherer Bruttomarge gegeben.

Der Konzern habe also keineswegs die zusätzlichen «Marktanteile gekauft», indem er die Preise gesenkt und damit die Marge «geopfert» habe, sagte Williams. Sein früherer Satz: «Wir opfern keine Bruttomarge, um Marktanteile zu gewinnen», gelte nach wie vor uneingeschränkt. Das zeige auch ein Blick auf die Spanne zwischen der Lohnquote der Mitarbeitenden und der Fakturierungsquote, also dem, was die Adecco Group ihren Kunden in Rechnung stellt. Diese Spanne habe sich klar in die richtige Richtung entwickelt.

Dennoch sei das Umfeld für die Gruppe im ersten Quartal natürlich «schwierig» gewesen, räumte CEO Denis Machuel ein. Die Lage der Weltwirtschaft sei für den Konzern nicht hilfreich. Wann sich die Rahmenbedingungen wieder verbessern, sei schwer zu prognostizieren.

Talsohle bald erreicht?

Das gilt auch für die USA und den dortigen Markt für technische Fachkräfte. Dieser ist bekanntlich stark rückläufig. Die Talsohle dürfte aber «bald» erreicht sein, sagte Machuel. Er wiederholte damit ähnliche Aussagen, die er bereits bei der Präsentation der Jahreszahlen 2023 gemacht hatte.

Die Sparmassnahmen bei den Verwaltungskosten gehen unterdessen weiter. Konkret wurden im ersten Quartal Nettoeinsparungen von 26 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 erzielt. Und gegenüber dem Vorjahr seien die Verwaltungskosten um 12 Prozent gesunken, sagte Finanzchef Williams.

Für das zweite Quartal seien nun weitere Optimierungen geplant, vor allem auf lokaler Ebene in Kontinentaleuropa. Dank diesen sieht sich Adecco auch bestens positioniert, um erneut Marktanteile zu erobern. Derzeit bewegt sich das Geschäftsvolumen in etwa auf dem Niveau des Startquartals. Auch die Bruttomarge werde im Q2 voraussichtlich stabil bleiben, hiess es.

Aktie im Minus

An der Börse standen die Aktien des Personaldienstleisters am Dienstag kurz vor 11 Uhr auf den Verkaufslisten der Anleger (-1,9 Prozent). Dass die konjunkturellen Unsicherheiten auch an Adecco nicht spurlos vorübergehen dürften, sorge für eine gewisse Verunsicherung, hiess es aus Handelskreisen.

(AWP)